Standortsicherung durch KI
Meet & Greet der Unionsfraktion zur innovativen Technologie
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein entscheidender Baustein für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und damit auch des Standortes Deutschland. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ließ von Experten in einem "Meet & Greet" die Chancen ausloten.
Studien haben gezeigt: Je größer das Unternehmen, desto häufiger wird schon heute auf KI-Systeme gesetzt. Kleine und mittlere deutsche Unternehmen sind bei diesem Thema jedoch immer noch zögerlich.
KI-Kooperationen mit Mittelstand
Klar ist schon jetzt: Neben Exzellenz und Vertrauen für KI braucht Europa auch ein „Ökosystem für Agilität“, das den Transfer von KI-Forschung in die Anwendung schneller und innovativer gestaltet – etwa durch stärkere Kooperationen zwischen KI-Start-ups und mittelständischen Unternehmen. In einem digitalen „Meet & Greet“ diskutierten jetzt Unionspolitiker mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung und Wirtschaft über die Chancen und Herausforderungen bei der KI-Implementierung.
#KI ist im Alltag längst angekommen, verdeutlicht @NadineSchoen: "Wir haben große Erwartungen an #KI. Wir brauchen sie, um große Probleme und Herausforderungen zu lösen“. Anwendung bspw. im Bereich #Klimaschutz oder in Pandemie-Lagen, in Industrie & Landwirtschaft. #JetztZukunftpic.twitter.com/uFgsEc5vmz
— CDU/CSU (@cducsubt) May 5, 2021
Wissenstransfer in Unternehmen
In ihrer Begrüßung betonte Nadine Schön, Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, dass die großen Herausforderungen unserer Zeit nur mithilfe der KI zu bewältigen sein werden. Die Fraktionsvizechefin nannte dafür als Beispiel den Kampf gegen den Klimawandel und natürlich die Eindämmung von Pandemien, wie auch das Beispiel Corona gerade zeige, denn die Entwicklung von Impfstoffen und Therapien war nur durch datengesteuerte Entscheidungsfindung möglich. Deutschland als „Land des Maschinenbaus und der Industrie“ habe, so Schön weiter, große Chancen bei den Themenkomplexen Internet der Dinge (IoT) oder Digitalisierung der Industrie zu punkten – „aber nur, wenn wir kluge Köpfe haben, die über KI bei uns in Deutschland und Europa forschen, und wenn wir den Wissenstransfer in unsere Unternehmen schaffen“.
Europas Werte bewahren
In ihrer Keynote wies Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Union, darauf hin, dass es Europas Ziel sein müsse, bei der KI an die Weltspitze vorzustoßen – aber „ohne unsere Werte aufzugeben“. Die Europäische Kommission hatte vor kurzem ihre Pläne für einen Rechtsrahmen für die Künstliche Intelligenz vorgestellt. Vestager unterstrich, dass das Ziel darin bestünde, „die Akzeptanz von KI in ganz Europa zu stärken“.
Gefahr der Manipulation
Michael Backes, Gründungsdirektor und Geschäftsführer des CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, sprach in einem Impulsvortrag über „Trends und Transfer – Sichere und transparente KI-Systeme“. Dabei legte er anschaulich dar, dass selbst leichte Manipulationen eine KI derzeit noch immer in die Irre führen könnten – etwa beim autonomen Fahren entsteht da schnell Gefahr für Leib und Leben.
Chance für Europa
Hier aber identifizierte Backes zugleich eine „große Chance für Europa“. Der Experte erklärte, dass in der Digitalisierung bisher das amerikanische Modell Oberhand habe – das bedeutet, der erste Anbieter einer Software gewinnt meist das Rennen gegen die Wettbewerber, auch wenn er dann jahrelang nachjustieren müsse. Bei der KI funktioniere diese Vorgehensweise aber nicht, weil das Gefährdungspotenzial zu groß wäre. Europa könne hier punkten, in dem die heimischen Autobauer und KI-Entwickler eine Wertschöpfung durch sichere und verlässliche autonome Systeme garantierten. Er unterstrich: „Für jeden IT-Arbeitsplatz entstehen bis zu fünf neue Arbeitsplätze.“
Einsatz in der Wirtschaft
Ralf Herbrich, Senior Vice President Data Science und Machine Learning von Zalando, betonte dagegen, er sehe in der Wirtschaft eher Chancen als Risiken beim KI-Einsatz. Bereits jetzt helfe dort Künstliche Intelligenz, etwa in der Bekleidungsbranche, wenn es um die Vermeidung von Retouren gehe.
Es ist gar nicht so schwer in Deutschland ein StartUp zu gründen, sagt Sven Körner von @_thingsTHINKING. Auch die Förderung ist kein Riesenproblem. Was oft fehlt, ist das EINFACH MACHEN. Er mahnt: Es gibt gerade im Mittelstand noch zu viel Ängstlichkeit bei diesem Thema. pic.twitter.com/qRjkfrZbjP
— CDU/CSU (@cducsubt) May 5, 2021
Verständnis schaffen
Sven J. Körner, Gründer und CEO von things THINKING, unterstrich, dass im deutschen Mittelstand noch immer das tiefe Verständnis für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz fehle. Er bilanzierte: „Solange unsere Firmen mehr Geld für den Fuhrpark als für ihre Digitalisierung ausgeben, haben wir ein Problem.“ Der Unternehmer forderte die Politik auf, in der breiten Bevölkerung ein Verständnis für den KI-Einsatz zu schaffen. Ronja Kemmer, die KI-Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die diese Panel-Diskussion leitete, stimmte hier zu und bezeichnete diese Herausforderung als „große gesellschaftliche Aufgabe der Politik in Deutschland“.
Binnenmarkt für KI
Dagmar M. Schuller, Co-Gründerin und CEO von audEERING, forderte, darauf zu achten, dass man die Regulierung für den Einsatz von KI „nicht zu scharf angehen“ dürfe. Deutschland benötige einen proaktiven Ansatz: „Wir brauchen keine Politik der Restriktionen, sondern der Incentives.“ Marion Walsmann, Stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses und Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Europäischen Parlament, erläuterte den Sachstand der Diskussion um den Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz. Sie gab als Ziel aus: „Wir brauchen einen funktionierenden Binnenmarkt für KI.“
Stichwort Fehlerkultur: Da können wir in Deutschland noch das ein oder andere lernen, betont @RonjaKemmer. Es komme auch darauf an, ein grundlegendes Verständnis beim Thema #KI zu entwickeln - nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Gesellschaft. #JetztZukunftpic.twitter.com/oxEWrLcLF1
— CDU/CSU (@cducsubt) May 5, 2021
In seinem Schlusswort unterstrich Hansjörg Durz, Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Digitale Agenda, dass die Politik eine Umgebung schaffen müsse, um „ein Aufblühen der KI zu ermöglichen, aber auch, um Vertrauen zu schaffen“.