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(Quelle: CDU/CSU-Bundestagsfraktion|Michael Wittig )

Mehr Flexibilität in den Führungsetagen

Fachgespräch der Arbeitnehmergruppe zum Arbeitsschutz in der digitalisierten Arbeitswelt

Wie kann der Arbeitsschutz in einer durch die Digitalisierung veränderten Arbeitswelt aussehen? Was tun Betriebe für ihre Mitarbeiter, um physische und psychische Belastungen zu reduzieren? Was muss beim Gesundheitsschutz verbessert werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Fachgesprächs zum Arbeitsschutz in der digitalisierten Arbeitswelt, das von der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagfraktion initiiert worden war. 

Nach Überzeugung von Oliver Suchy, Leiter der Abteilung Digitale Arbeitswelten und Arbeitsweltberichterstattung beim DGB, werden bis zum Jahr 2030 rund sieben Millionen Arbeitsplätze von der digitalen Transformation erfasst werden. Er forderte die Politik auf, auf diese Entwicklung schneller als bisher zu reagieren. Notwendige Freiräume müssten konkretisiert und Beschäftigten passende Qualifizierungen ermöglicht werden. Uwe Schummer (CDU), Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, forderte, dass die Belange des Menschen Ausgangspunkt der Betrachtung sein müssten und nicht die veränderten technischen Möglichkeiten. Es gehe dabei nicht darum, den Menschen von Arbeit zu befreien, sondern die Arbeit von Unmenschlichkeiten.  

Der Mensch im Mittelpunkt

Volker Kregel, Direktor des Landesamtes für Arbeitsschutz Hamburg, lenkte den Blick auf die junge Generation. Sie werde sich ihren Arbeitgeber vermehrt danach aussuchen, wie dieser im Hinblick auf Work-Life-Balance, dem Wunsch nach Bewegung und generell gesunder Lebensweise in Einklang zu bringen ist. Die demografische Entwicklung gebe ihnen die Möglichkeit, wählerisch zu sein. Neben mehr rechtlicher Flexibilität müsse es insbesondere auch in den Führungsebenen der Unternehmen einen Kulturwandel geben, verlangte Alexandra Schmied, Senior Project Manager „Betriebliche Arbeitswelt in der Digitalisierung“ bei der Bertelsmann-Stiftung. Sie verwies auf übereinstimmende Ergebnisse von Studien, wonach Menschen mobiler und familienfreundlicher arbeiten wollen. Flexibleren Möglichkeiten stünden
allerdings häufig starre Arbeitsstrukturen gegenüber. 

Keine pauschale Lösungen

Sascha Stowasser, Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa), warnte davor, den Betrieben pauschale Lösungen zu überstülpen, wenngleich er die Auffassung teilte, dass Arbeitgeber den Wertewandel in eine veränderte Unternehmenskultur umsetzen müssen. Erforderlich sei Spielraum für individuelle betriebsbezogene Vereinbarungen. Der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe Paul Lehrieder (CSU) unterstrich den Willen der Fraktion, Chancen wie Risiken der Digitalisierung genau zu beobachten und sich dafür einzusetzen, dass im Zuge dieses Wandels
alle von diesem profitieren können.