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Friedensnobelpreis an Nadia Murad und Denis Mukwege
(Quelle: Picture Alliance/AP)

Friedensnobelpreis 2018 geht an Aktivisten gegen sexuelle Gewalt

Auszeichnung für Nadia Murad und Denis Mukwege

Nadia Murad und Denis Mukwege erhalten den diesjährigen Friedensnobelpreis, teilte das Nobelkomitee in Oslo mit. Die irakische Jesidin Murad und der kongelesische Arzt Mukwege werden für ihren Einsatz im Kampf gegen „sexuelle Gewalt als Waffe im Krieg und in bewaffneten Konflikten“ geehrt. 

Die beiden Preisträger hätten einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Aufmerksamkeit der Welt auf derartige Kriegsverbrechen zu lenken, heißt es in der Begründung des Komitees.

"Zwei mutige Menschen"

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand, erklärt, mit Nadia Murad und Denis Mukwege habe das Nobelkomitee „zwei mutige Menschen nominiert, die bei ihrem so wichtigen Anliegen in einer engen Verbindung zueinanderstehen.“

Vom IS versklavt

Die heutige 25-Jährige Nadia Murad wurde im Jahr 2014 vom Islamischen Staat (IS) verschleppt und versklavt. Nach drei Monaten Gefangenschaft und Folter konnte sie flüchten und lebt heute in Baden-Württemberg. Als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen setzt sie sich für die Überlebenden von Menschenhandel ein.

Nadia Murads Mut und Kraft verdiene unseren höchsten Respekt und unsere Unterstützung, so Brand. Ihre Auszeichnung sei zugleich eine „Aufforderung an die Staatengemeinschaft, alles zu tun, um die noch heute über 3.000 Frauen in IS-Gefangenschaft freizubekommen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen“.

Ein wichtiges Anliegen

Auch die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Yvonne Magwas, lobt die Entscheidung des Nobelkomitees in Oslo. Die Verleihung des Friedensnobelpreis ist "ein wichtiges Signal und zugleich Ausdruck für die Stärkung der Frauenrechte weltweit." Der Einsatz gegen sexuelle Gewalt sei auch für die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ein wichtiges Anliegen. Dies zeige sich nicht zuletzt durch die Verschärfung des Sexualstrafrechts in vergangenen Legislaturperiode und durch Kongresse zum Thema, wie z.B. "Vergewaltigung ist eine Kriegswaffe - Schweigen beenden, Überlebende stark machen".

Unser Einsatz seines Lebens

Der Gynäkologe Denis Mukwege leitet in der kongelesischen Stadt Bukavu ein Krankenhaus, das Opfer sexueller Gewalt behandelt. Er setzt sich seit Jahren gegen die Straffreiheit bei Massenvergewaltigungen ein. Seine Kritik an der Regierung im Kongo und anderen Staaten, nicht genug gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen zu unternehmen, zwang ihn nach einem versuchten Mordanschlag im Jahr 2012 ins Exil. 2013 nahm er in die Arbeit im Krankenhaus in Bukavu wieder auf.

Seiner unermüdlichen ärztlichen Arbeit und dafür, „dass er unter Einsatz seines Lebens die Straflosigkeit von Massenvergewaltigungen immer wieder anprangert“, gelte ebenfalls unsere größte Anerkennung, sagte Brand. Die Auszeichnung für Denis Mukwege und Nadia Murad seien eine Aufforderung, nicht länger wegzuschauen. „Vergewaltigung als Kriegswaffe muss wirksam bekämpft, die Täter müssen endlich zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Michael Brand.

Preisverleihung am 10. Dezember in Oslo

Der Friedensnobelpreis wird wie jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, in Oslo vergeben.