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(Quelle: picture alliane/AP Photo)

Facebook muss endlich alle Fakten auf den Tisch legen

Datenschutz und Innovationen schließen sich nicht aus

Die Diskussionen rund um die Nutzung persönlicher Daten von Facebook-Nutzern durch Cambridge Analytica halten an.
Hierzu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, und der Sprecher der Arbeitsgruppe Digitale Agenda, Thomas Jarzombek:

Nadine Schön: „Nach mehr als zwei Wochen des Wartens und des Schweigens von Facebook ist nun immerhin bekannt, dass 65 Personen aus Deutschland an der Umfrage von Cambridge Analytica teilgenommen haben und dadurch wohl insgesamt die Daten von rund 310.000 deutschen Nutzern abgegriffen worden sein könnten. Via Blogeintrag hat sich das Unternehmen nun endlich zu den Fragen des Ausschusses Digitale Agenda des Deutschen Bundestages geäußert. Das ist kein adäquater Umgang mit dem Ausschuss. Wichtig ist nun außerdem zu erfahren, wie und wann die betroffenen Nutzer von Facebook informiert werden. Und: Ob es weitere Apps gibt, die ähnlich weitreichenden Zugriff auf Facebook Daten haben.“

Thomas Jarzombek: „Ab 25. Mai gelten mit der Datenschutzgrundverordnung europaweit gleiche Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Verstößt ein Unternehmen gegen diese Regelungen, drohen hohe Strafen - Geldbußen bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu 4 Prozent des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes eines Unternehmens. Das sollte Facebook eigentlich Ansporn genug sein, endlich alle Fakten auf den Tisch zu legen. Die bislang praktizierte Salamitaktik ist unmöglich. Es ist unglaubwürdig, dass diese Informationen nicht bereits vorlagen, als Vertreter des Unternehmens im Digitalausschuss des Bundestages waren. Vermutlich sind die letzten Entwicklungen nur die Spitze des Eisbergs und es gibt noch viele ähnliche Entwickler, die Zugriff auf persönliche Daten der Nutzer hatten und diese womöglich weiterverkauft haben. Neben der extrem langsamen Aufklärung ist es sehr ärgerlich, dass durch den Skandal bei Facebook der Umgang mit Daten insgesamt in Verruf gerät. Daten sind nicht nur ein Risiko. Sie können auch eine Innovationsquelle sein.“