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(Quelle: Pixabay)

Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen

9 Milliarden Euro für klimafreundliche Technologie

Das Kabinett hat die erste Maßnahme des Aufbruchspakets beschlossen: Durch Milliarden-Zuschüsse und verbesserte Rahmenbedingungen soll Wasserstoff als klimafreundlicher Energieträger in Deutschland vorangebracht werden.

Damit will die Bundesrepublik weltweit die Nummer 1 bei dieser Technologie werden. Ein neuer 25-köpfiger Nationaler Wasserstoffrat soll die Politik in Zukunft beraten. Die nun verabschiedete Strategie sieht neben den laufenden Förderprogrammen zusätzliche sieben Milliarden Euro dafür vor, dass sich Wasserstoff am Markt durchsetzt. Zwei Milliarden Euro stehen zudem für Konzepte mit internationalen Partnern insbesondere in Europa bereit.

Zehn Gigawatt an Elektrolyse-Kapazitäten

Die Bundesregierung sieht bis 2030 einen Wasserstoffbedarf von ca. 90 bis 110 TWh. In einem ersten Schritt sollen in Deutschland bis 2030 Erzeugungsanlagen für Wasserstoff von bis zu fünf Gigawatt Gesamtleistung entstehen. Bis spätestens 2040 werden dann Elektrolyse-Kapazitäten von bis zu zehn Gigawatt aufgebaut – dies entspricht der Leistung von zehn Atomkraftwerksblöcken. Bei der neuen Wasserstofftechnologie fallen keine Schadstoffe an, wie es bei der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen der Fall ist. Viel mehr handelt es sich hier um eine nachhaltige Energiegewinnung: Aus Wasser wird der Energielieferant Wasserstoff herausgespalten, der nach Nutzung wieder zu Wasser rückgewandelt und dem Kreislauf wieder zugeführt wird.

Carsten Linnemann, Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, begrüßt das Vorhaben ausdrücklich: „Wasserstoff ist ein zentraler Baustein zum Gelingen der Energiewende. Die heute verabschiedete Nationale Wasserstoffstrategie zeigt auf, wie die Potenziale von Wasserstoff gehoben werden können. Das Gebot der Stunde lautet dabei Technologie- und Sektorenoffenheit, um alle Potenziale möglichst zügig und effizient zu heben. Die Dekarbonisierung muss im Mittelpunkt stehen. Im nächsten Schritt ist die vorgestellte Strategie nun zügig umzusetzen und mit der im Sommer erwarteten Europäischen Wasserstoffstrategie zu verzahnen.“

In der Stahl- oder Chemieproduktion sollen Brennstoffe wie Öl, Koks oder Gas perspektivisch durch Wasserstoff ersetzt werden, um auf diese Weise den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken. Ähnliches gilt für den Schiffs-, Flug- und Schwerlastverkehr, der nur schwer elektrisch betrieben werden kann. Der für Verkehr zuständige Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ulrich Lange, betonte die Bedeutung der beschlossenen Strategie für seinen Bereich: „Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie findet die Palette alternativer Kraftstoffe und Antriebe eine zukunftsweisende Ergänzung, wo die Elektromobilität an ihre Grenzen stößt. Gerade Flugzeuge und Schiffe erhalten mit wasserstoffbasierten Treibstoffen einen klimawirksamen Ersatz zu bisher eingesetzten Treibstoffen.“

Wasserstoff ist „Riesenchance“

Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich in den nächsten zehn Jahren ein globaler und europäischer Wasserstoffmarkt herausbilden wird. Auf diesem Markt wird neben sog. „grünem“ Wasserstoff auch CO2-neutraler (z.B. ,,blauer“ oder „türkiser“) Wasserstoff gehandelt werden. Aufgrund der engen Einbindung von Deutschland in die europäische Energieversorgungsinfrastruktur dürfte daher auch in der Bundesrepublik CO2-neutraler Wasserstoff genutzt werden.

Der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagfraktion, Albert Rupprecht, erläuterte die Bedeutung der neuen Technologie: „Für Deutschland ist Wasserstoff eine Riesenchance. Die Entwicklung grüner Wasserstofftechnologien ist ein Schwerpunkt der neuen Strategie. Wir brauchen diese Innovationen für mehr Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit von Energie. Unsere Forschung ist gut aufgestellt und führend, etwa bei Elektrolyse oder organischen Trägerstoffen für Wasserstofftransport. Das wollen wir nutzen und mit der Strategie den Transfer und die Anwendung von Wasserstoff-Know-how forcieren.“