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(Quelle: picture alliance/ dpa)

Tierwohl hat seinen Preis

Fahrplan zur Umstellung der Nutztierhaltung

Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD setzen sich für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung ein. In einem gemeinsamen Antrag, den der Bundestag am Freitag verabschiedete, sprachen sie sich für einen auf 20 Jahre angelegten, ambitionierten Fahrplan zur Weiterentwicklung der Nutztierhaltung aus. Die Mehrkosten sollen über staatliche Investitionsförderung, Tierwohlprämien und angemessene Marktpreise gedeckt werden. Das soll den Landwirten Planungssicherheit geben.

Antrag fordert Umsetzung von Experten-Rat

Mit dem Antrag stellten sich die Koalitionsfraktionen hinter die Empfehlungen des „Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung“, eines Beratungsgremiums unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert. Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, sagte, die Bundesregierung erhalte so Rückenwind, um die Empfehlungen für einen praktikablen Umbau der Tierhaltung schnell umzusetzen.  

Ställe müssen umgebaut werden

Stegemann zufolge geht die gesellschaftlich gewünschte Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Tierhaltung nur, wenn jede und jeder in unserem Land seinen Beitrag dazu leistet. „Klar ist: Wer künftig Fleisch, Milch und Eier aus der Region genießen möchte, die mit einem höheren Maß an Tierwohl erzeugt worden sind, der muss unseren Landwirtsfamilien dafür auch faire Preise zahlen.“  Die Berichterstatterin Silvia Breher betonte: „Wer mehr Tierwohl will, muss auch den dafür notwendigen Umbau von Ställen zulassen.“ Gemeint sind dabei solche, die der Verbesserung des Tierwohls dienen und mit denen keine Bestandserweiterung verbunden ist.

Förderinstrumente und Machbarkeitsstudien

Die Bundesregierung wird in dem Antrag aufgefordert, konkrete Empfehlungen für Stallneubauten und Entwicklungsperspektiven für bestehende Tierhaltungen zu geben, die das Tierwohl, den Umwelt- und Klimaschutz sowie betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Sie soll darüber hinaus Förderinstrumente entwickeln, eine Machbarkeitsstudie erarbeiten und eine Folgenabschätzung vorlegen.