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Friedhof
(Quelle: picture alliance | Andreas Gillner)

Friedhöfe sind Orte der Erinnerung

Friedhofskultur in Deutschland weltweit einmalig

Traditionell gedenken die Menschen am Totensonntag der Verstorbenen. Sie besuchen die Friedhöfe. Sie schmücken die Gräber ihrer Angehörigen und Freunde mit Blumen. Weltweit ist die deutsche Friedhofskultur etwas Besonderes. Deshalb wurde sie im März dieses Jahres in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. 

„Ein Spaziergang über einen alten Friedhof ist wie ein Wandel durch unsere Kulturgeschichte“, sagt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann. Eindrucksvoll spiegelten die Skulpturen und Grabsteine die Kulturgeschichte wider. Connemann fordert: „Diese kulturell und historisch bedeutenden Orte gilt es auch für künftige Generationen zu bewahren.“

Gärten der Erinnerung

Vielerorts in Deutschland sind die Gräber in Parklandschaften eingebettet. Familienangehörige gestalten die Grabstellen individuell als kleine Gärten der Erinnerung. Mit ihrer liebevollen Gestaltung prägen sie das Erscheinungsbild dieser Parks. 

Friedhöfe haben ökologische Funktion 

Die rund 32.000 Friedhöfe sind jedoch nicht nur Orte der Erinnerung und Hoffnung, der inneren Einkehr und der Beschaulichkeit. In Städten haben sie auch eine ökologische Funktion. Gitta Connemann weist darauf hin, dass sie wichtiger Teil der grünen Lunge sind. „Friedhöfe tragen wesentlich zum Klima- und Naturschutz bei“, sagt die Fraktionsvize. Friedhöfe seien sind Oasen für die unterschiedlichsten Vögel und Insekten. Denn diese fänden auf den Friedhöfen Rückzugsräume, einen großen Pflanzenreichtum und damit ideale Lebensbedingungen. Zudem filterten alte Baumbestände die Luft und trügen so zur Verbesserung Luftverbesserung bei. 

November ist Monat der stillen Gedenktage

Der November ist geprägt von Gedenktagen wie Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und eben dem Totensonntag. Der Totensonntag hat seinen Ursprung mutmaßlich in der Reformation. Von der evangelischen Kirche wird er auch Ewigkeitssonntag genannt.

Der Totensonntag fällt auf den Sonntag vor dem ersten Advent und ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres. Er wird mit Auferstehung und ewigem Leben in Verbindung gebracht. In vielen Kirchen werden am Ewigkeitssonntag die Namen der Menschen genannt, die im Laufe des Jahres gestorben sind. 

In allen Bundesländern ist der Totensonntag als Trauer- und Gedenktag besonders geschützt. An einem sogenannten stillen Feiertag gelten bestimmte Einschränkungen. So dürfen keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, die dem besinnlichen Charakter des Tages zuwiderlaufen.