
"Das Virus macht an Grenzen nicht halt“
Aktuelle Stunde des Bundestages zum Corona-Virus – Kein Grund zur Panik
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich für ein international abgestimmtes Vorgehen im Kampf gegen das neue Corona-Virus ausgesprochen. In einer aktuellen Stunde des Bundestages versprach Spahn größtmögliche Transparenz und Aufklärung.
Maßnahmen international abstimmen
„Wir wollen uns mit so vielen Partnern wie möglich international abstimmen“, sagte Spahn – innerhalb der EU, mit den europäischen Nachbarstaaten, in der G7 wie auch auf Ebene der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es gehe um Maßnahmen rund um Einreisen, um die Entwicklung von Impf- und Therapiestoffen sowie um Aufklärung. Noch am Nachmittag wollte der Minister in einer Telefonschalte mit den G7-Staaten über Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beraten. Am Donnerstag sollten die EU-Gesundheitsminister in Brüssel zusammenkommen, um sich mit dem Thema zu beschäftigen.
"Fiebermessen an Flughäfen macht keinen Sinn, es wäre nur Scheinsicherheit", so @jensspahn@BMG_Bund. Das Robert-Koch-Institut @rki_de schätzt die Gefahr des #Coronavirus in #Deutschland als gering ein. Die @WHO bestätige: Deutschland ist gut vorbereitet.#COVID19#Bundestagpic.twitter.com/DfrKcaPTYH
— phoenix (@phoenix_de) February 12, 2020
Besonders in der Erforschung von Impfstoffen und Therapien komme es auf die internationale Zusammenarbeit an, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bildungs- und Forschungsministerium, Thomas Rachel. Entwicklungsarbeiten dürften nicht in nationalen Silos erfolgen. „Nationalismus ist auch hier falsch und führt in die Sackgasse“, betonte Rachel. Deutschland sei mit seinen Forschungseinrichtungen gut aufgestellt, einen Beitrag zur weltweiten Bekämpfung des Corona-Virus zu leisten.
Im #Bundestag sprach PSt @_ThomasRachel heute in der Aktuellen Stunde über Strategie gegen #Coronavirus: "Beim derzeitigen Ausbruch des Coronavirus tragen wir mit ?? Forschungs- und Entwicklungsexpertise zur Bewältigung dieser Krise bei." ? https://t.co/R2xW7KcMPZ#COVID19pic.twitter.com/uxmc13A3UI
— BMBF (@BMBF_Bund) February 12, 2020
Mit China kooperieren
Die CDU-Abgeordneten Rudolf Henke und Georg Kippels warnten davor, die Chinesen wegen ihrer Zurückhaltung bei der Weitergabe von Informationen in die Enge zu treiben. Wenn man Informationen von ihnen wolle, müsse man ihnen „in Partnerschaft begegnen“, mit dem „unablässigen Angebot der Kooperation“, sagte der ehemalige Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Henke.
Rudolf Henke weist darauf hin: Es ist vernünftige Vorsorge, dass man nicht nur weiß, wo jemand im Flugzeug saß, sondern auch, wo er sich jetzt aufhält. #COVID19pic.twitter.com/Yy2dEhZdlz
— CDU/CSU (@cducsubt) February 12, 2020
Er warnte auch vor Angst und Panik im Zusammenhang mit dem Virus. Die Grippeepidemie in den vergangenen Jahren sei weitaus schlimmer verlaufen, was auch mit der geringen Wertschätzung der Grippeschutzimpfung zusammenhänge.
Die CSU-Abgeordnete Emmi Zeulner sagte mit Blick auf die wenigen Erkrankungen in Deutschland und die Evakuierung von Deutschen aus China: „Unsere Strukturen und Maßnahmen funktionieren – auch im Ausnahmefall.“ Mit dem Aufbau der Quarantäne-Infrastruktur in Germersheim und anderen Maßnahmen habe eine Weiterverbreitung des Virus wie in China verhindert werden können. Sie dankte allen Helfern, von der Bundeswehr über das Rote Kreuz bis zu Ärzten und Pflegern.
Emmi Zeulner macht deutlich: "Im Umgang mit #COVID19 in Deutschland ist klar zu sehen, dass Strukturen und Maßnahmen funktionieren - und das auch im Ausnahmefall." pic.twitter.com/d434bDbkbz
— CDU/CSU (@cducsubt) February 12, 2020
Neuer Name der Lungenkrankheit: Covid-19
Das Corona-Virus nahm seinen Ausgang in der chinesischen Provinz Wuhan. Die Gesamtzahl der Opfer auf dem chinesischen Festland liegt inzwischen bei über 1.100. Bei mehr als 44.000 Menschen wurde eine Infektion bestätigt. Außerhalb des chinesischen Festlands gibt es mittlerweile mehr als 500 Infektionen, davon 16 in Deutschland. Die neue Lungenerkrankung bekam am Dienstag den Namen Covid-19, wie die WHO bekanntgab. Covid steht für «COrona VIrus Disease».