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(Quelle: picture alliance/ dpa)

Weniger Antibiotika in der Tierhaltung

Einsatz hat sich seit 2011 mehr als halbiert

Die Arbeitsgruppe „Antibiotikaresistenz“ des Bundes hat ein aktuelles Lagebild zur Antibiotikaresistenz in der Tierhaltung veröffentlicht. Demnach gibt es einen erfreulichen Trend: Die Gesamtmenge abgegebener Antibiotika in der Tiermedizin hat sich seit 2011 mehr als halbiert. 

Nachdem der vermehrte Einsatz von Medikamenten in den vergangenen Jahren zur einer erschreckenden Zunahme von Resistenzen geführt hatte, geht die Abgabe von Antibiotika nun deutlich zurück. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner spricht von einem erfreulichen Trend: „Seit 2011 hat sich die Menge von Antibiotika, die Großhändler und Unternehmen an Tierärzte abgaben, deutlich verringert.“

Bekämpfung von Resistenzen steht auf der politischen Agenda ganz oben

Dennoch sei die weltweite Zunahme von Antibiotikaresistenzen eine „tickende Zeitbombe“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann. Sie warnt zudem vor einer Welt ohne Antibiotika – die es geben könnte, wenn Resistenzen weiter zunehmen. „Deshalb steht ihre Bekämpfung seit Jahren ganz oben auf der politischen Agenda der CDU/CSU-Bundestagsfraktion“, so Connemann.

Übermäßiger Gebrauch von Antibiotika seit 2011 eingedämmt

Um den übermäßigen Verbrauch von Antibiotika einzudämmen, wurde bereits 2011 für die Nutztierhaltung ein Antibiotikaminimierungskonzept eingeführt. Dort gibt es seitdem rigorose Meldepflichten, Antibiotika dürfen im Bereich der Tiermedizin nur noch passgenau unter Einhaltung strengster Vorgaben eingesetzt werden. 

Gesamtmenge um die Hälfte gesunken

Dadurch ging zwischen 2011 und 2017 die Gesamtmenge der abgegebenen Antibiotika in der Tiermedizin von 1.706 auf 733 Tonnen zurück. 
Albert Stegemann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft, unterstreicht jedoch auch: „Kranke Tiere müssen selbstverständlich behandelt werden, das ist Bestandteil des Tierschutzes“.
Dazu gehöre auch, besonders tierwohlorientierte Ställe der Zukunft gezielt zu fördern. „Wir brauchen dafür einen Bestandsschutz genehmigter Tierhaltungsanlagen bei Modernisierungsmaßnahmen zu Tierwohlzwecken. Dieser Aspekt muss ein Baustein der nationalen Nutztierstrategie sein, bei deren Weiterentwicklung wir Bundesministerin Julia Klöckner unterstützen“, so Stegemann.