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(Quelle: picture alliance/ dpa)

Wälder leiden unter Trockenheit

Unionsfraktion will Land- und Forstwirte unterstützen

Die Hoffnung auf erlösenden Regen schwindet in diesen Tagen. Wie bereits im letzten Jahr haben die Böden zu wenig Feuchtigkeit. Das spüren vor allem Land- und Forstwirte.

Betroffen ist nach aktuellen Angaben nicht nur die Erdoberfläche, auch tiefe Wasserreservoires sind leer. Es habe im Winter „weniger geregnet, als notwendig gewesen wäre, um die Wasserspeicher wieder aufzufüllen", sagte Agrarpolitiker Alois Gerig im Gespräch mit dem Deutschlandfunk

Schäden abpuffern

Deshalb diskutiert der Landwirtschaftsausschuss schon jetzt, wie man auf langfristige Folgen des Klimawandels reagieren kann. Wichtig ist dabei auch die Frage, wie Waldbesitzer unterstützt werden können. Denn Wälder leiden noch Jahre später an den Folgen von zu trockenen Perioden.

Politik kann nur Rahmen setzen

Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, betont jedoch, dass Panikmache aktuell das falsche Signal sei. "Die Trockenheit im letzten Jahr zeigt zwar, wie berechtigt die Sorgen sind. Trotzdem rate ich von Panik ab", so Stegemann.

Pflanzen widerstandsfähiger machen

Land- und Forstwirte würden jetzt - wie überall auf der Welt - als Erste die Vorboten des Klimawandels spüren. Als Politik könne man jedoch nur den Rahmen setzen, sagte Stegemann. Deshalb sei es wichtig, Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber extremen Wettersituationen zu machen. "Hier können neue Züchtungsmethoden einen wichtigen Beitrag leisten".

Außerdem werde darauf geachtet, dass "Land- und Forstwirte durch den Klimawandel nicht in existenzielle Nöte geraten".  

Bund hat seit 2018 Maßnahmen ergriffen

So hatte der Bund angesichts der Trockenheit im letzten Jahr bereits schnell reagiert und zusätzliche 25 Millionen Euro für Waldschäden über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) bereitgestellt.

"Für Landwirte, die 2018 durch die Trockenheit von nationalem Ausmaß existenziell betroffen waren, haben wir ein Dürrehilfeprogramm mit Bundesmitteln in Höhe von 88 Millionen Euro aufgesetzt. Um langfristig die Hilfe zur Selbsthilfe zu stärken, wurde das Kompetenz- und Informationszentrum für Wald und Holz gegründet. Zudem wollen wir noch in diesem Jahr die steuerliche Gewinnglättung auf den Weg bringen und schnellstmöglich Versicherungslösungen gegen Trockenschäden durch ermäßigte Versicherungssteuersätze etablieren", erklärte Landwirtschaftspolitiker Stegemann in Berlin.

Waldbesitzer und Forstwirte unterstützen

Ähnlich äußerte sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Sie nehme die Sorgen der Forstwirte und Waldeigentümer sehr ernst, teilte sie anlässlich des "Tages des Baumes" mit. Waldbesitzer und Forstwirte müssten vor allem bei der Aufgabe unterstützt werden, "langfristig zu handeln und das Ökosystem Wald widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu machen".

Bundeswehr soll Feuerwehren helfen

Wegen der hohen Waldbrandgefahr begrüßt Agrarpolitiker Gerig zudem die Forderung, zur Unterstützung schlecht ausgerüsteter Feuerwehren auch die Bundeswehr mit einzuschalten. Er sagt: „Wir haben das Monitoring deutlich ausgeweitet über Satelliten, mitunter auch über Drohnen, um da eine bessere Überwachung zu haben.“