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Mehr Bäume für den Klimaschutz

Unionsfraktion: „Wir brauchen ein Bündnis für den Wald!“

Stürme, Dürre, Schädlinge, Brände: Dem deutschen Wald geht es schlecht. Deshalb fordert die Unionsfraktion neben einer Aufforstung für den Klimaschutz auch ein Bündnis für den Wald. In Berlin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dazu jetzt mit Vertretern unterschiedlicher Verbände beraten. Die Situation des deutschen Waldes bezeichnete sie als dramatisch. Wer den Wald als grüne Lunge ernst nehme, der müsse vor allen Dingen jetzt das Schadholz ausräumen.

"Der Holzmarkt ist zusammengebrochen", sagte die CDU-Politikerin zudem im Bayerischen Rundfunk. "Wenn wir wollen, dass der Wald wirklich unser Klimaschutz-Mitkämpfer bleibt, dann brauchen wir eine aktive Waldbewirtschaftung, also langfristiges Binden von CO2 in Holz."

Ähnlich sieht das Unionspolitiker Alois Gerig. Als Berichterstatter für das Thema ist er ebenso besorgt um die Wälder in Deutschland - schließlich sind sie unser Klimagarant. Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bewachsen. Damit ist der Wald nicht nur wichtige CO2-Senke, sondern auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. 1,1 Millionen Menschen arbeiten im Forstsektor. Erholungsfaktor ist er dagagen für alle Menschen und somit auch wichtig für den Tourismus. 

"Deshalb muss die Politik auch dafür Sorge tragen, dass der Wald jederzeit für alle zugänglich ist", so Gerig. Zudem müsse man auch dafür sorgen, "dass der Wald wieder auf die Beine kommt". Denn nach Stürmen und extremer Hitze habe er besonders 2018 sehr gelitten. 

„Das geht nur mit einem bundesweiten Waldgipfel“, macht die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann deutlich und weist gleichzeitig darauf hin, dass es höchste Zeit für Notstandsmaßnahmen ist.

Wald schützen und bewahren

Die Dringlichkeit in Sachen Wald unterstreicht auch Fraktionskollege Albert Stegemann. Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion lässt keinen Zweifel daran, wie wichtig Hilfe für den deutschen Wald ist, der zuletzt schwere Schäden durch Dürre, Stürme, Schädlinge und Brände hinnehmen musste. „Wir müssen den Wald schützen und bewahren. Er ist die grüne Lunge unseres Landes und bindet erhebliche Mengen an CO2.“

Waldumbau über den Waldklimafonds

Aus diesem Grund soll nun der Waldumbau über den Waldklimafonds und über weitere klimarelevante Titel des Bundeshaushalts vorangetrieben werden. Ziel ist, den Wald und seine Ökosystemfunktionen gegenüber dem Klimawandel widerstandsfähiger auszugestalten. Außerdem sollen mit klimatoleranten Baumarten gesunde Mischwälder geschaffen werden. 

Holzbauoffensive gefordert

Denn Wälder, das weiß auch Berichterstatter Alois Gerig, sind in Deutschland nicht nur wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Cluster Forst und Holz ist mit seinen rund 1,1 Millionen Arbeitsplätzen auch wichtiger Wirtschaftsfaktor, insbesondere im ländlichen Raum. "Angesichts der Notlage macht sich die Union dafür stark, dass unsere Wälder auch in Zukunft ihre vielfältigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen erfüllen können", hebt Gerig hervor. Wichtig ist dem Agrarpolitiker dabei besonders, dass die nachhaltige Waldbewirtschaftung und intelligente Holznutzungen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sind. Denn Wälder entziehen der Atmosphäre klimaschädliches CO2, das in Holz und Holzprodukten langfristig gespeichert wird.

Gerig fordert deshalb gemeinsam mit der Unionsfraktion die Bundesregierung auf, innovative, natur- und klimaverträgliche Holznutzungen voranzubringen. "Es ist eine Holzbauoffensive nötig, um Bauen mit Holz zu fördern. Damit kann schnell und kostengünstig dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden.“

Um das umzusetzen, müssten jetzt alle an einen Tisch – „mit Ausnahme von Ideologen und Bürokraten“, unterstreicht Gitta Connemann. Denn Scheuklappen würden bei der wichtigen Diskussion nur schaden. 

Blick nach vorne beim Waldgipfel

Bei einem Waldgipfel müsse der Blick nach vorne gerichtet werden: Wie können wir unsere Wälder erhalten? Wie können wir sie stabil für den Klimawandel machen? Wie können wir den Waldeigentümern helfen? 

Von den 2 Millionen Waldeigentümern besitzen 96,5 Prozent weniger als 20 Hektar. Für sie ist der Forst finanziell ein Verlustgeschäft - und das seit Jahren. Sie brauchen Hilfe und zwar an erster Stelle bei der Räumung des Schadholzes. Käferpopulationen sind wie biologische Brandherde. Damit der Funke nicht überspringt, muss gefällt werden. Der Holzmarkt ist zusammengebrochen. Kleinst- und Kleinwaldeigentümer zahlen bei jeder Räumung drauf. Aber das Holz muss aus dem Wald. Wer jetzt räumt, sollte unterstützt werden - personell oder finanziell.