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Schweine
(Quelle: picture alliance/ ZB)

Bundesregierung verstärkt Schutzvorkehrungen gegen Schweinepest

Die Bundesregierung verstärkt die Vorkehrungen gegen eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland. Dafür soll unter anderem die Schonzeit für das Jagen von Wildschweinen aufgehoben werden. Das hat das Bundeskabinett jetzt beschlossen.

"Ein Ausbruch hätte dramatische Folgen"

Der agrarpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, findet diese Entscheidung richtig. Die Bundesregierung reagiere damit richtig und angemessen. Um ein Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest aus Osteuropa zu verhindern, herrscht bei den deutschen Behörden seit längerem erhöhte Wachsamkeit. Mit der Änderung der Verordnung gebe es nun „ein effizientes Instrumentarium, um der Schweinepest wirkungsvoll zu begegnen“, sagte auch der geschäftsführende Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.

Schweinehalter in Deutschland sorgen sich um ihre Tiere
Schweinehalter in Deutschland sorgen sich um ihre Tiere 

Krankheit verläuft bei Schweinen meist tödlich

Die für Menschen ungefährliche Erkrankung verläuft bei Haus- und Wildschweinen fast immer tödlich. Einen Impfstoff gibt es nicht. Von oberster Priorität sei deshalb momentan, ein Einschleppen nach Deutschland zu verhindern. Denn: "Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland hätte dramatische Folgen für die betroffenen Tiere und Landwirte. Da die Krankheit tödlich verläuft, ist davon auszugehen, dass viele einheimische Wildschweine und Hausschweine verenden würden“, so Unions-Politiker Albert Stegemann.

Schweine
Die Krankheit wird meist von Menschen übertragen 

Mensch ist Verbreiter Nummer Eins

Die Maßnahmen seien genau abgewogen worden. Doch gerade weil die Afrikanische Schweinepest für Menschen unbedenklich sei, ist der Mensch durch unachtsames Verhalten Verbreiter Nummer eins. „Deshalb werden die Informations- und Aufklärungsmaßnahmen in allen Bundesländern noch einmal intensiviert. Fleisch- und Wurstabfälle müssen ordentlich entsorgt werden. Aber auch bei Schweinehaltern ist Hygiene und die nötige Sensibilität zwingend erforderlich“, sagte der Landwirtschaftspolitiker in Berlin. Ein weiteres Übertragungsrisiko der Krankheit gehe außerdem von Wildschweinen aus. Daher wird die erlaubte Jagd auf Schwarzwild nun auf das ganze Jahr ausgeweitet. Dadurch soll das Ansteckungsrisiko entscheidend minimiert werden.

Hochstand
Wildscheine übertragen die Krankheit ebenfalls. Daher wird die Schonzeit nun aufgehoben.

Pufferzonen und besondere Pflichten für Schweinehalter sollen Ausbreitung verhindern

Mit der Verordnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurden aber auch Regelungen beschlossen, mit denen Bund und Länder bestmöglich auf den Krisenfall vorbereitet sind. „Pufferzonen und besondere Pflichten für Schweinehalter sollen eine weitere Ausbreitung verhindern und das Tierleiden so niedrig wie möglich halten“, erklärte Stegemann. Die Verantwortlichen könnten somit bei einem Ausbruch schnell und koordiniert handeln.

Ebenfalls sinnvoll seien aber auch die bereits durchgeführte mehrtägige Krisenübung im letzten Jahr sowie die für kommende Woche geplante nationale Präventionskonferenz.