
UN-Klimagipfel: Beim Klimaschutz alle mitnehmen
- Unionsfraktion erwartet von der COP26 in Glasgow Tempo und Engagement
- Deutschland und die EU als Ganzes sind Vorbilder und Vorreiter
- Klima-Innovationen ‚made in Germany‘ sind gut für Wirtschaft und Arbeitsplätze
Die Weltklimakonferenz in Glasgow ist ein Mega-Event. Rund 25.000 Teilnehmer aus fast 200 Ländern reisen zu der zweiwöchigen Veranstaltung nach Schottland. Ähnlich groß wie das Volumen ist die Bedeutung: Wenn der globale Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll, müssen die Vertragsstaaten ehrgeizige Pläne zur Eindämmung des Treibhausgasausstoßes vorlegen. Die CDU/CSU-Fraktion erwartet, dass die Weltgemeinschaft Tempo macht in ihrem Engagement für das Klima.
Beim Klimaschutz setzt die @cducsubt auf Technologie & Nachhaltigkeit. Heute startet die #Weltklimakonferenz. Ihr Ziel: die Erderwärmung auf möglichst 1,5 °C begrenzen. Unsere Klimaschutzbeauftragte @anjaweisgerber wird auch dabei sein. #COP26pic.twitter.com/zgUP8RJ3sV
— CDU/CSU (@cducsubt) October 31, 2021
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Stephan Stracke fordert: „Die Klimakonferenz von Glasgow muss ein Signal der Verlässlichkeit aussenden.“ Die Vertragsparteien des Pariser Klimaabkommens von 2015 müssten ihre Anstrengungen verstärken, damit die Begrenzung der Erderwärmung gelinge. Nach den Erwartungen des Gastgebers, des britischen Premierministers Boris Johnson, wird die diesjährige UN-Konferenz, die sogenannte COP26, kein Selbstläufer. Johnson dämpfte im Vorhinein die Erwartungen.
Rekordmenge an CO2 in der Atmosphäre
Dabei ist die Lage ernst. Laut UN-Klimaagentur müssten die Treibhausgasemissionen weltweit bis 2030 um 45 Prozent gegenüber 2010 gesenkt werden, damit das 1,5-Grad-Ziel noch erreicht werden kann. Die bislang vorgelegten Pläne aller 192 Teilnehmerstaaten zusammen genommen würden indes eine Erhöhung des Treibhausgasausstoßes um 16 Prozent im Vergleich zu 2010 bedeuten. Das wiederum könnte einen Anstieg der globalen Temperatur um 2,7 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts nach sich ziehen. Ebenfalls kein gutes Omen: Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) maß für das Jahr 2020 eine Rekordmenge an Kohlendioxid in der Atmosphäre.
Stracke: Deutschland kann selbstbewusst auftreten
Deutschland und die EU als Ganzes gehen in ihren Bemühungen um effizienten Klimaschutz ambitioniert voran. „Wir können deshalb bei der Klimakonferenz selbstbewusst und glaubwürdig für mehr Engagement und Tempo beim weltweiten Klimaschutz werben“, sagt Stracke. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Seine Treibhausgasemissionen will es bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Die EU insgesamt plant eine Senkung des Ausstoßes bis 2030 um 55 Prozent und die Klimaneutralität bis 2050.
„Die Menschen beim Klimaschutz mitnehmen“
Die Klimaschutzbeauftragte der Fraktion, Anja Weisgerber, die in Glasgow mit von der Partie ist, würdigt die Vorreiterrolle Deutschlands. Sie weist darauf hin, dass Deutschland als Industrieland bereits im vergangenen Jahr einen Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von 46 Prozent hatte: „Diesen Weg werden wir konsequent fortsetzen und dabei die Menschen mitnehmen.“ Mitnehmen könne man sie allerdings nur, wenn die Lebenshaltungskosten nicht zu hoch würden – etwa beim Heizen oder Tanken, wie aktuell zu beobachten. Um die Belastungen für die Bürger gering zu halten, sprach sich Weisgerber dafür aus, Abgaben und Umlagen, vor allem die EEG-Umlage, auf Null abzusenken.
Wirtschaft Deutschlands nachhaltig fit machen
Beim Klimaschutz setzt die Unionsfraktion auf Innovation und Fortschritt. In diesem Zusammenhang betont der Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Beirat für nachhaltige Entwicklung, Kai Whittaker: „Für uns sind die Herausforderungen, die vor uns liegen, ebenso Chancen, unseren Wirtschaftsstandort nachhaltig fit für die Zukunft zu machen.“ Indem Deutschland auf seine kreativen Köpfe setze, indem es Innovationen ‚made in Germany‘ an die Welt liefere, entstünden hier sichere Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen. „Das ist gut fürs Klima und gut für die Menschen.“
„Allein kann Deutschland das Klima nicht retten“
Den Klimawandel erfolgreich zu bremsen, kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Anja Weisgerber bringt es auf den Punkt: „Allein in Deutschland können wir das Weltklima nicht retten.“ Gebraucht wird auch das Engagement der anderen Länder, vor allem der energiehungrigen Entwicklungs- und Schwellenländer. Diese müssen ihr nachholendes Wachstum von Anfang an klimafreundlich gestalten, mahnt Weisgerber, sonst sei das Pariser Ziel nicht zu erreichen. Eine „Win-win-Situation“ könne aber dadurch entstehen, dass „wir unsere Innovationen exportieren und diese dann in den Ländern eingesetzt werden“. Für diesen Fall setze Deutschland darauf, dass sein Engagement auf die eigenen ambitionierten Klimaziele angerechnet werden könne.
Unterstützung für andere auf die Klimabilanz anrechnen
In diese Kerbe schlägt auch Stephan Stracke. Er verlangt klare und transparente Vorgaben, wie Klimaschutzleistungen in Drittstaaten auf die eigene Klimabilanz anteilig angerechnet werden können. Gerade für Deutschland mit seinem enormen Engagement beim Klimaschutz jenseits der eigenen Landesgrenzen sei dies von großer Bedeutung. „Wenn durch verlässliche Bilanzierungsregeln zusätzliche Klimaschutzleistungen der Industriestaaten im Ausland angeregt werden, dann nützt das dem globalen Klima.“ Stracke wie Weisgerber betonten allerdings, dass Doppelanrechnungen, die dem Klima unter dem Strich keinen Mehrwert bringen, dabei ausgeschlossen werden müssten.