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Starkes Ehrenamt hält die Gesellschaft zusammen

Unionsfraktion will Engagement erleichtern

Freiwillige Feuerwehr, Sportverein, Wasserwacht oder Integration: Ehrenamtler sorgen dafür, dass wir alle in einem lebenswerten Land leben. Dafür benötigen sie jedoch auch Unterstützung, um ihr Potential voll entfalten zu können. Die CDU/CSU-Bundestagfraktion setzt sich dafür ein, dass die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt verbessert werden.

In der Veranstaltungsreihe „Heimat mit Zukunft – für starke ländliche Regionen“ beleuchtet die Fraktion immer wieder Themen, die für ein attraktives Leben auf dem Land zentral sind. Am 10. Dezember 2018 stand das Ehrenamt im Zentrum. Gitta Connemann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, führte schnell zum Kern: Ehrenamt brauche Bürokratieabbau und mehr gesellschaftliche Anerkennung. „In den ländlichen Regionen ist das Ehrenamt besonders stark verankert. Es kann aber nicht sein, dass für Vereine dieselben Vorschriften und Verordnungen gelten, wie für das Gewerbe. Da müssen wir unterscheiden.“

Ehrenamt braucht Bürokratieabbau

Darauf ging der Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Marco Wanderwitz, direkt ein, und kündigte an, dass die Bundesregierung derzeit ein Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau abstimmt. Außerdem sei eine Servicestelle für gemeinnützige Organisationen geplant. Professor Sebastian Braun von der Humboldt-Universität zu Berlin zeichnete die Veränderungen im Ehrenamt nach: Pendlerjobs verknappen die Freizeit, Menschen wollen sich durch ihr Engagement stärker als früher auch selbst weiterentwickeln. Gleichzeitig leisten Vereine eine durch nichts zu ersetzende Funktion für die Demokratie und unsere Gesellschaft: dort werden in geselliger Runde lokale Themen und Anliegen verhandelt und damit eine Art „Lebensweltdemokratie geschaffen. Vereine vermittelten „Bürgerkompetenzen“.

Neue Wege gehen - neue Konzepte entwickeln

Unionspolitiker Volker Ulrich wurde konkreter: um Gemeinschaft zu bilden und den Zusammenhalt vor Ort zu stärken, brauchen freiwillige Organisationen als erstes schlicht einen Ort, an dem sie sich treffen können. Das Wirtshaussterben sei daher ein echtes, gesellschaftliches Problem. Außerdem müssten gerade auf dem Land Arbeitsplätze und bestehende Strukturen erhalten bleiben. Das käme auch der Freiwilligen Feuerwehr entgegen, die wegen der zunehmenden Zahl an Berufspendlern unter Druck steht. „Wir müssen ganz neue Wege gehen und neue Konzepte entwickeln, um die Tagesverfügbarkeit zu gewährleisten“, beschrieb Hartmut Ziebs vom Deutschen Feuerwehrverband die Herausforderung.

Karin Fehres vom Deutschen Olympischen Sportbund forderte konkrete Ergebnisse bei der Entbürokratisierung: „Wir wissen, wo die Probleme liegen. Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsdefizit.“ Wenn die Vorschläge des DOSB zur Entbürokratisierung von der Politik aufgegriffen würden, sei schon wieder viel Raum für das Ehrenamt geschaffen.

Jugend für das Ehrenamt begeistern

Auch die Nachwuchsgewinnung ist für viele Organisationen ein großes Thema. Christian Haase, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik der Unionsfraktion, betonte, dass man gezielt daran arbeiten müsse, die Jugend für das Ehrenamt zu begeistern. Teil einer Gemeinschaft sein und eigene Talente und Fähigkeiten einbringen zu können, ist für viele Ehrenamtliche sehr wichtig. Dies unterstrich Gerda Hasselfeldt vom Deutschen Roten Kreuz. Eberhard Gienger, sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, erklärte, dass seine Motivation für ehrenamtliches Engagement der Wunsch war, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen.

In ihrem Schlusswort betonte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nadine Schön nochmals, dass gerade für junge Menschen das Ehrenamt eine große Chance biete, sich auszuprobieren, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und sich als Teil der Gemeinschaft zu erfahren. Einen herzlichen Dank richtete sie an alle Ehrenamtlichen, die sich Tag für Tag für andere einsetzen.