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Corona-Pandamie
(Quelle: unsplash.com)

Sicherheit der Bevölkerung geht vor

Spahn gibt Regierungserklärung zum Coronavirus ab

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Menschen darauf eingestimmt, dass der Höhepunkt der Corona-Epidemie in Deutschland noch nicht erreicht ist. In einer Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag sagte Jens Spahn, es könne phasen- und stellenweise zu „Stress im System“ kommen. Daher rief er die Bürger zu Besonnenheit auf. „Mit kühlem Kopf können wir die Herausforderungen am besten bewältigen.“

Nächste Stufe der Epidemie zu erwarten

Die Gesundheitseinrichtungen müssten sich in einer „möglichen nächsten Stufe“ der Epidemie auf Patienten mit schweren Verläufen konzentrieren, sagte Spahn am Mittwoch. Planbare medizinische Eingriffe würden dann verschoben.

Patienten mit leichten Symptomen des Coronavirus müssten sich zu Hause auskurieren. Es werde auch weitere Einschränkungen im Alltag geben, wenn noch häufiger als bisher Schulen zeitweise geschlossen und Großveranstaltungen abgesagt werden müssten. Es gelte aber der Grundsatz: „Die Sicherheit der Bevölkerung geht im Zweifel vor – auch vor wirtschaftlichen Interessen.“

 

Medizinprodukte wieder in Europa herstellen

Spahn verkündete, dass seit Mittwoch 11 Uhr ein Ausfuhrverbot für Schutzkleidung wie Atemmasken, Handschuhe oder Schutzanzüge bestehe. Diese werde in erster Linie für die Arbeit in den Kliniken und Praxen benötigt. Der Minister stellte auch die Frage nach internationalen Lieferketten und einseitigen Abhängigkeiten bei Medizinprodukten. Es könne nicht sein, dass Deutschland von einem einzigen Land abhängig sei, das solche Produkte herstelle. Die gleiche Schlussfolgerung zog Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein aus der Epidemie. „Wir müssen die Unabhängigkeit wiederherstellen. Wir müssen uns europäisch aufstellen“, forderte er. 

Bekämpfungsstrategie anpassen

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Karin Maag, sagte, es sei nach wie vor das strategische Ziel, die Infektionsketten einzudämmen, damit die Coronaviren sich langsamer verbreiteten. Je mehr Zeit man gewinne, desto besser könnten Wissenschaftler und Ärzte, aber auch die Politik und Behörden sich auf die Situation einstellen. Wenn sich die Zahlen nach oben bewegten und die Ansteckungsketten nicht mehr nachvollzogen werden könnten, müsse die Bekämpfungsstrategie angepasst werden, sagte Maag – hin zum Schutz der Schwächeren. 

Dank an Ärzte und Pfleger

„Für uns als Gesellschaft ist die aktuelle Lage eine große Herausforderung“, sagte der Gesundheitsminister. Er habe aber „großes Vertrauen in unsere Experten, Ärzte und Pfleger“, denen er für ihre aufopferungsvolle Arbeit dankte. Für die Politik gelte ein Dreiklang aus wissenschaftlicher Expertise, sorgsamer Abwägung und entschlossenem Handeln. „Wir analysieren die Lage laufend und stellen auftretende Probleme so schnell wie möglich ab.“