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RKI Corona
(Quelle: pa/Soeren Stache/dpa)

Gegen Corona alle Kräfte bündeln

Neue Qualität bei der Ausbreitung des Virus

Die Fallzahlen der mit dem Coronavirus infizierten Menschen wachsen schnell. In der Schweiz wurde der Genfer Autosalon abgesagt, Berlin denkt über eine Absage der ITB nach. 

Mit der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland verstärkt die Bundesregierung ihre Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg Nüßlein, nannte es richtig, dass im Kampf gegen die Epidemie alle Fachkräfte gebündelt werden.  Gleichzeitig warnte er vor Panikmache. Der CDU-Gesundheitspolitiker Rudolf Henke, selbst Facharzt für Innere Medizin, sagte, Deutschland sei mit seinen Kapazitäten gut vorbereitet.

Schutzmaßnahmen müssen verhältnismäßig sein

Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, sprach ähnlich wie Gesundheitsminister Jens Spahn von einer neuen Qualität, die die Ausbreitung des Coronavirus hierzulande erreicht habe. Deutschland stehe am Beginn einer Epidemie, sagte er im Deutschlandfunk. Nicht mehr in jedem Fall sei sicher, dass man die primären Infektionsquellen identizieren könne. Quarantänemaßnahmen – auch in großen Städten – seien vorstellbar, müssten allerdings immer verhältnismäßig ausfallen. 

Im Umgang mit Infektionswellen geübt

Der CDU-Abgeordnete wies darauf hin, dass Deutschland den Umgang mit schweren Infektionswellen in den vergangenen 20 Jahren wiederholt trainiert habe. Unter anderem nannte er die Atemwegsinfektionen SARS und MERS, die Schweinegrippe und das Ebola-Virus. Auch verfüge Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern über umfassende Isolierungsmöglichkeiten. 

Pandemiepläne in der Schublade

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, sagte: „Wir haben ein sehr gutes Krankheitswarnsystem, ein Meldesystem und Pandemiepläne, nach denen wir vorgehen.“ Außerdem verfüge Deutschland über ein Netzwerk an Kompetenzzentren und Spezialkliniken. Auf der Ebene der Bundesländer gebe es Krankenhausalarmpläne und Hygienepläne. Die Laborkapazitäten reichen laut Maag aus, um bei Verdachtsfällen zügig abklären zu können, ob es sich um das Coronavirus handelt.

Krankenkassen müssen Test bezahlen

Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird vom verantwortlichen Robert-Koch-Institut zum jetzigen Zeitpunkt als gering bis mäßig eingeschätzt. Nüßlein nannte es entscheidend, dass Menschen mit entsprechenden Symptomen unkompliziert auf Corona getestet werden könnten und dass dies von den Krankenkassen bezahlt werde. „Nur so sind geeignete Maßnahmen zur Behandlung erkrankter Personen und zur Eindämmung des Virus überhaupt möglich.“

Verhaltenstipps bei Grippe

Empfohlen wird, sich regelmäßig die Hände zu waschen und Abstand zu Erkrankten zu halten. Husten und Niesen sollte man in ein Taschentuch oder in die Armbeuge. Dies schützt im Übrigen nicht nur gegen das Coronavirus, sondern auch gegen Grippeviren. Im Falle einer Ansteckung sollten Betroffene auf keinen Fall ohne vorherigen Anruf zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern sich direkt beim Gesundheitsamt melden. Die Gesundheitsämter haben Hotlines geschaltet, bei denen man sich informieren kann.