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Yvonne Magwas: Wir brauchen eine starke Wirtschaft für die berufliche Bildung

Redebeitrag zun Berufsbildungsbericht 2020

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die berufliche Bildung ist auch weiterhin eine gute Grundlage für eine Karriere in unserem Land. Die Koalition hat in dieser Legislaturperiode ja auch sehr viel für die berufliche Bildung getan.

(Marianne Schieder [SPD]: Eben!)

Ich möchte kurz erinnern an die Novellierung des Berufsbildungsgesetzes und an das AFBG, das Aufstiegs-BAföG. Hier haben wir die finanzielle Attraktivität der beruflichen Bildung gesteigert, aber auch Karrierechancen durch die berufliche Bildung ermöglicht.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Kaum war das abgeschlossen, wurden wir mit der Pandemie und den damit verbundenen ökonomischen Unsicherheiten konfrontiert. Ich bin mir allerdings sicher: Die duale Berufsausbildung wird ihre Anpassungsfähigkeit auch dieses Mal wieder unter Beweis stellen. – Ja, als Regierungskoalition sind wir gefragt, hier auch zu handeln. Wir wissen heute bereits, dass nicht alle Branchen gleich stark betroffen sind. Es gilt deshalb, mit Ernsthaftigkeit zu beobachten, wie sich die wirtschaftliche Situation verändert und dementsprechend auch die Ausbildungsplatzsituation. Wir sind bereit, mit präzisen Maßnahmen an den geeigneten Stellen auch gegenzusteuern. Die auf den Weg gebrachten Ausbildungsprämien sind dafür ein Beispiel, und ich denke, sie senden auch die klare Botschaft: Auch in der Krise soll in Fachkräfte und in die Zukunft von Unternehmen investiert werden.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Sehr geehrte Damen und Herren, in meiner Arbeitsgruppe bin ich auch Berichterstatterin für das Thema Regionalförderung. Ich möchte hier noch einmal – ich habe es schon öfters gesagt, aber ich glaube, es ist auch immer wichtig, es zu wiederholen – auf ein anderes Anliegen in Bezug auf die berufliche Bildung eingehen. Wir brauchen eine starke Wirtschaft für die berufliche Bildung. Aber gleichfalls bedarf es eben auch einer hinreichenden Infrastruktur für eine gute duale Berufsausbildung, und zwar im gesamten Land. Das hat etwas mit gleichwertigen Lebensverhältnissen von Stadt und Land zu tun. Wir brauchen gute Berufsschulen in den Großstädten – ja –, aber auch auf dem Land.

In den Großstädten ist es oft kein Problem, auf die notwendigen Schülerzahlen für einen Standort zu kommen. Die berufliche Bildung muss aber auch in der Fläche, auf dem Land verankert sein. Und das geht manchmal nur, wenn man mehr Flexibilität bei den Schülerzahlen zulässt. Das Angebot an weiterführenden Bildungseinrichtungen entscheidet über die Zukunftsfähigkeit einer Region. Ich weiß, dass wir als Bund nicht für die Berufsschulnetzplanung zuständig sind. Aber wir geben als Bund sehr viel Geld für die Digitalisierung in Berufsschulen, und wir geben mit Programmen wie dem „WIR!“-Programm sehr viel Geld in die Entwicklung der Zukunftsfähigkeit von Regionen.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Die Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen in Stadt und Land ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, und alle Ebenen sind hier gefragt. Gerade der ländliche Raum, der oftmals über keine Hochschule bzw. keinen Hochschulstandort verfügt, ist auf den Erfolg der dualen Berufsausbildung angewiesen. Für unsere ländlichen Regionen ist das System der dualen Berufsausbildung gleichzeitig essenzielle Standortpolitik, und davon profitiert jede Region in unserem Land.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)