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(Quelle: picture alliance/dpa)

Kinder in der digitalen Welt

Wie verändern Internet, Smartphone und Laptop das Leben von Jungen und Mädchen weltweit? Dazu hat das Kinderhilfswerk Unicef seinen Jahresbericht vorgelegt. Danach birgt die Digitalisierung für Kinder weltweit Chancen, aber auch Risiken.

Ursprünglich wurde das Internet für Erwachsene konzipiert, mittlerweile wird es aber immer mehr von Kindern und Jugendlichen genutzt. Unicef warnt davor, dass sich mit dem Internet bestehende soziale und ökonomische Ungleichheiten weiter verschärfen könnten. Zwar hebt der Bericht den Nutzen digitaler Technologien auch für benachteiligte Kinder in Armut oder in Krisenregionen ausdrücklich hervor. Gleichzeitig würden aber auch viele Jugendliche auf der Welt noch nicht davon profitierten.

Es geht um Digitale Bildung

„Die Digitalisierung hat das Potenzial, zu mehr Chancengleichheit zu führen“, kommentiert Nadine Schön, stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, die Ergebnisse der aktuellen Studie. Allerdings müssten dafür erst einmal alle Kinder – weltweit – die gleiche Teilhabe an der digitalen Entwicklung bekommen. Schön erläutert, worauf es ankommt: „Digitale Bildung ist hier ein entscheidender Faktor.“

Chancen nutzen, Gefahren erkennen

Was bedeutet „Digitale Bildung“? Kinder müssen heute die elementaren Grundlagen der Informationstechnologie verstehen, vernetzt denken und arbeiten. Junge Menschen müssen lernen, auf digitalem Wege Probleme zu lösen, so Schön. Und nicht weniger wichtig: „Sie müssen auch Gefahren frühzeitig erkennen und gegensteuern können.“

Welche Relevanz das Thema hat, zeigen die Zahlen: Laut Studie sind rund 71 Prozent der Heranwachsenden weltweit online, in der Gesamtbevölkerung liegt der Wert nur bei 48 Prozent. In einigen Ländern nutzen Kinder unter 15 Jahren das Internet bereits genauso häufig wie Erwachsene über 25 Jahren.

Schulen besser ausstatten

Digital-Expertin Schön resümiert: „Medienkompetenz ist wichtiger denn je. Wir brauchen digital souveräne Kinder und Jugendliche.“ Dafür müssen jetzt die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden – schnell und überall. Nur dann kann es digitale Chancengleichheit geben. Laut Schön sei hier die Politik gefragt: „Wir müssen die technische Ausstattung aller Schulen, die Lehrpläne und Lehrerausbildung auf Vordermann bringen“.