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Lebensmittelversorgung ist gesichert
(Quelle: unsplash.com)

"Die Digitalisierung schafft Verbesserungen in der Landwirtschaft"

3 Fragen, 3 Antworten mit Albert Stegemann

Landwirtschaft ist Hightech: Unter dem Schlagwort Landwirtschaft 4.0 hat die Digitalisierung bereits großflächig Einzug gehalten. Ob Traktoren satellitengestützt über Felder fahren oder Melkroboter genutzt werden – der Einsatz von digitalen Technologien ist in vielen Landwirtschaftsbetrieben längst Alltag. Diese Entwicklung in der Landwirtschaft besprechen wir mit Albert Stegemann, dem agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Herr Stegemann, welche Chancen ergeben sich aus der Digitalisierung für die Landwirtschaft?

Die Herstellung von Nahrungsmitteln wird in der deutschen Öffentlichkeit sehr intensiv diskutiert. Insbesondere die Tierhaltung spielt in der gesellschaftlichen Diskussion eine immer größere Rolle. Die Digitalisierung bietet eine große Chance diese Debatte aufzugreifen. Denn digitale Systeme werden wesentlich dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere weiter zu verbessern. Aber auch beim Einsatz von Dünger oder Pflanzenschutzmittel kann die Digitalisierung helfen, diese zielgenauer und sparsamer einzusetzen. So können die Landwirte effizienter arbeiten und zugleich den gesellschaftlichen Anforderungen besser gerecht werden. Nur mit einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung wird die Landwirtschaft in Deutschland auch in Zukunft erfolgreich sein.

Welche konkreten technischen Entwicklungen haben Sie insbesondere für das Wohlergehen der Tiere im Blick?

Moderne Boxenlaufställe mit Melkrobotern oder automatische Fütterungs- und Klimasysteme unterstützen den Tierhalter bereits heute bei der Versorgung seiner Tiere. Große Potentiale sehe ich vor allem bei der Kontrolle der Tiergesundheit und der individuellen Versorgung der Tiere. Mit Sensorsystemen ist es bereits heute möglich, bei jedem einzelnen Tier Verhaltensauffälligkeiten oder Krankheiten frühzeitig festzustellen. Digitaltechniken tragen aber auch dazu bei, die Transparenz bei der Herstellung von Lebensmitteln und deren Rückverfolgbarkeit zu erhöhen. Diese Möglichkeiten müssen wir zur Versachlichung der Diskussion nutzen, aber auch um das Verständnis sowie das Vertrauen in die Landwirtschaft zu stärken.

Wo sehen Sie die Politik gefragt?

Um es ganz deutlich zu sagen: Die Digitalisierung hat ein sehr großes Potential für unsere heimische Landwirtschaft. Voraussetzung für die Nutzung der digitalen Anwendungen auf dem Hof ist aber flächendeckend schnelles Internet. Ohne ein leistungsfähiges Breitband- bzw. Mobilfunknetz im gesamten ländlichen Raum wird es nicht gehen. Zugleich sind Fragen des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Datenhoheit zu diskutieren. Nur wenn Landwirte wissen, dass ihre Daten sicher sind und wer darauf Zugriff hat, werden die neuen Anwendungen auch in der Breite genutzt.