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(Quelle: Britta Cornelius)

Die Deutsche Einheit: Erinnern – Anerkennen – Brücken bauen

3 Fragen, 3 Antworten mit Gitta Connemann

Vor 30 Jahren brachten die Deutschen in der DDR die Mauer zum Einsturz. Damit endete die jahrzehntelange Teilung unseres Landes. 30 Jahre Mauerfall und Deutsche Einheit – ein Anlass zur Freude. Zeit, auf das Geleistete zurückzuschauen, aber auch nach vorne zu schauen. In der Fraktionssitzung vom 19. März 2019 hat die Fraktion das Positionspapier "Die Deutsche Einheit: Erinnern – Anerkennen – Brücken bauen" beschlossen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann erklärt im Kurzinterview wie sich die Fraktion auch in Zukunft für die Opfer der SED-Diktatur einsetzen will.

Woran denken Sie beim Stichwort „Deutsche Einheit“?

Ich denke zunächst an den 9. November 1989. Ich glaube, jeder von uns weiß, wo er an diesem Abend war. Mutige Bürgerinnen und Bürger in der DDR brachten in dieser Nacht die Mauer zum Einsturz. Damit endete die jahrzehntelange bittere Teilung unseres Landes. 30 Jahre Mauerfall und Deutsche Einheit sind ein Anlass zur Freude. Zeit, auf das Geleistete zurückzuschauen. Zeit, Bilanz zu ziehen. Doch auch Zeit, nach vorne zu sehen. 

Was ist mit den Opfern der SED-Diktatur und wie geht es Ihnen heute?

Wir haben den Opfern der SED-Diktatur inzwischen mit vielen Entscheidungen zu ihrem Recht verholfen. Die staatliche Willkür der DDR kann damit nicht ungeschehen gemacht werden. Aber wir konnten die größte Not abfedern. Das ist eine Gemeinschaftsleistung der Menschen in Ost und West. Nachweislich politisch Verfolgte und Inhaftierte erhalten eine Entschädigung. Zwangseingewiesene Kinder und Jugendliche in DDR-Heime entschädigt der Fonds Heimerziehung.

Aber es bleiben Opfer. Ihre Biografien sind gebrochen, häufig auch Körper und Seele. Viele Wunden sind nicht vernarbt. Die Opfer spüren zum Teil bis heute die Folgen des Unrechts des SED-Willkürstaats.

Was will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion tun?

Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verlieren Erinnerung, Aufarbeitung und Wiedergutmachung auch nach dreißig Jahren nicht an Bedeutung. Wir wollen einen Härtefallfonds für die Opfer des SED-Unrechts einrichten, die bislang durch das Raster fallen. Ein unabhängiger Bundesbeauftragter soll für die Opfer der SED-Opfer ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner sein, der ihnen Gesicht und Stimme gibt. 

Unter anderem wollen wir Rehabilitierung auch für Kinder und Jugendliche, die ihren politisch verfolgten Eltern entrissen und in Heime gebracht wurden. Das trifft auch auf Kinder in Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen zu. Die Geschichte zwangsadoptierter Kinder ist noch immer unklar. Hierzu brauchen wir mehr Erkenntnisgewinn durch Forschung, die rechtlich ermöglicht werden muss.

 

Das Positionspapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Die Deutsche Einheit: Erinnern – Anerkennen – Brücken bauen“ vom März 2019 finden Sie hier