
Simone Borchardt zu GKV-Finanzergebnisse: "Einnahmen und Ausgaben stehen auf einem schmalen Grat"
Zur heutigen Veröffentlichung der GKV-Finanzergebnisse durch Bundesgesundheitsministerin Nina Waren können Sie die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Simone Borchardt, gerne wie folgt zitieren:
"Die Finanzergebnisse der gesetzlichen Krankenkassen im ersten Halbjahr 2025 zeigen: Einnahmen und Ausgaben stehen auf einem schmalen Grat. Zwar konnte ein Überschuss von 2,8 Milliarden Euro erzielt werden, doch die Rücklagen der Kassen liegen mit 0,16 Monatsausgaben noch immer unter der gesetzlichen Mindestreserve. Damit ist klar, dass die Stabilität des Systems keine Selbstverständlichkeit ist. Wer jetzt auf die Überschüsse der Krankenkassen verweist, hat den Ernst der Lage nicht verstanden.
Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzen auf nachhaltige Lösungen, die die Effizienz steigern, ohne die Leistungen für Patientinnen und Patienten zu kürzen. Dazu gehört die konsequente Digitalisierung der Abläufe, etwa durch eine funktionierende elektronische Patientenakte und den Ausbau telemedizinischer Angebote. Bürokratie muss reduziert werden, damit Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte mehr Zeit für die Versorgung haben statt für Formulare.
Auch die Ambulantisierung von Leistungen bietet ein großes Potenzial: Eingriffe, die medizinisch sinnvoll und sicher ambulant erbracht werden können, müssen stärker in diesen Bereich verlagert werden. So lassen sich Ressourcen in den Krankenhäusern gezielter einsetzen. Gleichzeitig wollen wir sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen fördern, die Brüche zwischen ambulanter und stationärer Versorgung abbauen.
Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Einsetzung einer GKV-Expertenkommission. Sie kann wertvolle Impulse geben, wie die Finanzierung langfristig gesichert und die Beitragssätze stabil gehalten werden können. Entscheidend ist dabei, dass die Kommission nicht nur kurzfristige Finanzierungsvorschläge erarbeitet, sondern auch strukturelle Modernisierungen im Blick behält. Das Ziel muss sein, dass dabei Effizienzgewinne gehoben, Versorgungsqualität gestärkt und die Interessen der Versicherten und Beitragszahler gleichermaßen berücksichtigt werden. Das langfristige Ziel darf nicht nur Finanzstabilisierung sein. Wenn wir diesen Staat erfolgreich im 21. Jahrhundert modernisieren wollen, müssen die Sozialabgaben langfristig auf maximal 40 % zurückgeführt werden.
Unser Ziel ist ein Gesundheitssystem, das sowohl den Versicherten als auch den Beitragszahlern Sicherheit gibt: verlässlich, leistungsfähig und effizient organisiert."