
Innovative Personenbeförderung
Bundestag beschließt Modernisierung des Personenbeförderungsrechts
Bei der Personenbeförderung denken die meisten an Taxi, Zug und Linienbus. Das ist zwar richtig, inzwischen hat sich auf der Straße aber viel getan. Vor allem mit neuen und innovativen Angeboten wie dem RidePooling ist der Service bunter geworden.
Digitale Sharing- und On-Demand-Dienste bieten innovative Mobilitätsformen, die per App bestellt werden können. Die Kunden buchen nicht ein ganzes Fahrzeug zur alleinigen Nutzung, sondern nur einzelne Sitzplätze. Andere Fahrgäste mit ähnlichem Fahrtziel können zusteigen. Diesen Angeboten gibt der Bundestag nun mit der Reform des Personenbeförderungsrechts einen innovationsfreundlichen Rahmen. Bislang wurden solche Angebote nur auf der Grundlage von Ausnahmeregelungen genehmigt.
Kleinere, flexiblere Fahrzeuge ohne feste Routen
„Das gute, alte Personenbeförderungsrecht bekommt ein Digital-Update, und zwar mit modernen Mobilitätsformen für die Stadt und fürs Land. Wir ermöglichen im Regelbetrieb kleinere, flexiblere Fahrzeuge statt Linienbussen, ohne feste Routen und mit Bestellung per Smartphone-App“, erläutert Ulrich Lange, Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und zuständig für die Verkehrspolitik.
Mehr Klimaschutz und Flexibilität
Die Vorteile liegen auf der Hand: Weniger Autos vor allem in den staugeplagten Städten und zusätzliche attraktive Mobilitätsangebote für die Bürger gerade im ländlichen Raum. Die Reform ist gut für den Klimaschutz und schafft attraktive Alternativen zum eigenen Auto. Außerdem: Bei Taxen, Mietwagen und den neuen Pooling-Angeboten können Emissionsvorgaben gemacht werden. Mobilitätsdaten lassen sich künftig zur effizienten Verkehrsplanung und Lenkung, für Kontrollen und weitere innovative Geschäftsmodelle nutzen.
Keine Wettbewerbsnachteile für Taxi und den traditionellen ÖPNV
Wichtig ist, dass die herkömmlichen Mobilitätsanbieter künftig keine Wettbewerbsnachteile haben werden. „Die Kommunen erhalten geeignete Steuerungsmöglichkeiten, um Wettbewerbsnachteile für bisherige Anbieter wie Taxis oder den ÖPNV zu verhindern. Profitieren werden die Menschen vor Ort. Sie können in Zukunft pass- und bedarfsgenauere Angebote erwarten – auch auf dem Land“, betont Alois Rainer, verkehrspolitischer Sprecher der Unionsfraktion.
„Pooling“ auch für den ländlichen Raum
„Mit einer Digitalisierungsoffensive für die Lieferung von Echtzeit- und Mobilitätsdaten, aber auch den neuen digitalbasierten Verkehrsformen, bringen wir das Gesetz, das bis vor kurzem noch vom ‚Droschkenverkehr‘ gesprochen hat, in das 21. Jahrhundert“, hebt Michael Donth als Berichterstatter der Reform hervor. „Wir freuen uns besonders, dass wir mit dem Linienbedarfsverkehr das in der Stadt erfolgreich erprobte ‚Pooling‘ auch für den ländlichen Raum ermöglichen“, so Donth. Denn das sei eine große Chance für dichtere Verkehrsangebote, die den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV auch auf dem Land in greifbare Nähe rücken lassen. „Nun müssen die Genehmigungsbehörden vor Ort die neuen Möglichkeiten auch nutzen und umsetzen“, fordert er.