Schicksalstag der Deutschen
Gedenken an den 9. November 1938
Der 9. November ist ein Schicksalstag der Deutschen. Neben dem Mauerfall von 1989 gedenken wir an diesem Tag auch der Opfer der Pogromnacht von 1938. Damals gingen die Nationalsozialisten mit Verwüstungen von Synagogen zur offenen Gewalt gegen Juden über.
1918 die Ausrufung der Republik, 1938 die Reichspogromnacht, 1989 der Fall der Mauer: Der 9. November ist ein Schicksalstag Deutschlands.
Schicksalstag der Deutschen
Dass der 9. November in der Geschichte unseres Landes nicht nur ein Tag der Freude ist, das macht Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus deutlich. Im Bundestag sagte er, der Tag bedeute auch Scham. "Scham darüber, was am 9. November 1938 und danach den Juden in Deutschland und in Europa angetan wurde."
Es gab eine Zeit, da haben wir beim Gedenken an den #9November gesagt: "Was damals geschah, erscheint uns heute unvorstellbar." Ein Satz, der in Anbetracht des wachsenden #Antisemitismus längst nicht mehr zutrifft. Nicht erst seit Halle. Nie vergessen. Nie wegsehen. pic.twitter.com/791fE5SAoT
— AJC Berlin (@AJCBerlin) November 9, 2019
Gerade in diesen Tagen sei es wichtig, auch daran zu erinnern. "Weil jüdisches Leben in Deutschland angegriffen worden ist und noch immer angegriffen wird, nicht nur in Halle".
Bekenntnis zu jüdischem Leben in Deutschland
Deswegen, so Brinkhaus, sei der 9. November auch ein Tag, "an dem der Deutsche Bundestag ganz klar bekennt, dass er mit all seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten Jüdinnen und Juden, ihre Häuser, ihre Büros, ihre Läden, ihre Versammlungsräume und ihre Synagogen schützen wird."
Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Wir alle sind gefragt, laut und konsequent zu widersprechen, wenn wir Hass, Hetze, Rassismus und Antisemitismus begegnen – für #Demokratie, #Meinungsfreiheit und gesellschaftlichen #Zusammenhalt. (SK) pic.twitter.com/tdGuJkzOfR
— Michael Kretschmer (@MPKretschmer) November 8, 2019
Zunehmenden Antisemitismus nicht dulden
Das unterstreicht auch der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thorsten Frei. Er macht ebenso deutlich, dass man die zunehmende Gewalt gegen jüdisches Leben in Deutschland nicht hinnehmen könne.
"In Halle hat der rechtsextremistische Antisemitismus die tödliche Bedrohung unter Beweis gestellt, die von ihm in unserem Land ausgeht", sagt der Innenpolitiker und fügt hinzu: "Es bedurfte nicht dieses Hallensischen Fanals, um festzustellen, dass in Deutschland ein tief beschämendes Maß an Antisemitismus von allen Seiten existiert".
"Alles in unserer Macht stehende tun, um Erinnerung wachzuhalten"
Daher "sollten wir alles in unserer Macht Stehende tun, um die Erinnerung an den Holocaust, die Entrechtung und millionenfache Ermordung europäischer Juden, wachzuhalten. Sie mahnt uns: Insbesondere wir Deutschen haben sechs Millionen gute Gründe, um gegen den Antisemitismus aufzustehen".