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Neugeborenes Kind im Arm der Mutter
(Quelle: picture alliance/Bildagentur online)

Kinder besser vor Gewalt schützen

Politiker der Unionsfraktion informieren sich in der Gewaltschutzambulanz Berlin

In Deutschland sterben jede Woche drei Kinder an den Folgen körperlicher Gewalt – sagt die offizielle Kriminalstatistik – getötet von den eigenen Eltern. Die Unionsfraktion will von Experten wissen, wie man den Kinderschutz verbessern kann.

Mittwochmorgen, 8 Uhr, Gewaltschutzambulanz der Berliner Charité: Die Unionspolitiker Nadine Schön und Dr. Stephan Harbarth sind mit Dr. Saskia Etzold, Rechtsmedizinerin der Gewaltschutzambulanz an der Charité Berlin, verabredet. Sie sieht nahezu täglich schlimmste Misshandlungsfolgen an Kindern.

Die Täter sind sehr oft die Eltern oder der neue Partner eines Elternteils, aber auch andere nahe Verwandte. „Die Wahrscheinlichkeit nach körperlicher Misshandlung zu sterben ist im ersten Lebensjahr am größten“, so Saskia Etzold. „Aber auch bis zum 7. Lebensjahr sind Kinder extrem gefährdet.“ 

Kindesmisshandlungen rechtzeitig erkennen

Nadine Schön, Familienpolitikerin der Unionsfraktion, und Stephan Harbarth, Rechtspolitiker, wollen von Saskia Etzold erfahren, was aus Sicht der Praktikerin noch getan werden kann, um Kinder besser zu schützen. 
Für Rechtsmedizinerin Etzold wäre es ideal, wenn alle, die beruflich mit Kindern zu tun haben, rechtsmedizinisches Grundwissen hätten: Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer genauso wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter, der Polizei und auch Kinderärztinnen und Kinderärzte. So wären sie in der Lage, Kindesmisshandlungen rechtzeitig zu erkennen.

Nadine Schön und Dr. Stephan Harbarth (beide CDU) im Gespräch mit Dr. Saskia Etzold, Leiterin der Berliner Gewaltambulanz in der Charité | Foto: CDU/CSU Bundestagsfraktion
Nadine Schön und Dr. Stephan Harbarth (beide CDU) im Gespräch mit Dr. Saskia Etzold, Leiterin der Berliner Gewaltschutzambulanz in der Charité 

Foto: CDU/CSU Bundestagsfraktion

Dieses Grundwissen vermitteln die Mitarbeiterinnen der Berliner Gewaltschutzambulanz gerne und dazu noch kostenlos. Sie vermitteln auch, was am besten zu tun ist, wenn der Verdacht auf Kindesmisshandlung besteht: Am besten sollen sich Betroffene, Angehörige von Opfern und auch diejenigen, die einen Verdacht auf Kindesmisshandlungen haben, an Gewaltschutzambulanzen wenden. Dort können die die nächsten Schritte abgesprochen werden.

Familienrichter speziell für Misshandlungen

Auch Familienrichter sollten konkrete Weiterbildungen für diese speziellen Misshandlungsfälle durchlaufen. Nadine Schön und Stephan Harbarth betonen, dass die Unionsfraktion dieses Problem bereits angegangen sei. Auf Initiative der Union gibt es dazu Vorgaben im Koalitionsvertrag, die in dieser Legislatur umgesetzt werden sollen.

Familienhilfe mit qualifizierten Mitarbeitern 

Einig waren sich Politik und Medizinerin darin, dass qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jugendämtern und bei den Trägern der Familienhilfe für den Kinderschutz unerlässlich sind. Für genauso wichtig halten sie auch eine gute, strukturierte Zusammenarbeit aller Beteiligten beim Schutz von Kindern.