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(Quelle: picture alliance/Bildagentur-online)

Impfpflicht bei Masern ist sinnvoll

Impfung dient auch dem Schutz der Allgemeinheit

Masern vorzubeugen ist einfach, eine Impfung schützt zuverlässig. Dennoch ist die hochansteckende und mitunter lebensgefährliche Krankheit wieder auf dem Vormarsch. Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag, plädiert für eine Impfpflicht. Den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für ein entsprechendes Gesetz begrüßt sie. 

Die Daten sind besorgniserregend: Im ersten Quartal 2019 stieg die Zahl der Masern-Infektionen laut Weltgesundheitsorganisation um rund 300 Prozent. Das Problem betrifft nicht nur Länder, die unter Armut und Konflikten leiden, sondern auch Deutschland und andere westliche Industriestaaten. Der Grund sind vor allem die sinkenden Impfquoten. In Deutschland beispielsweise haben über 97 Prozent der Kinder die erste Masernimpfung erhalten. Die Quote bei der zweiten entscheidenden Impfung liegt jedoch unter 93 Prozent – und das trotz umfassender Information.

Impfungen sind wirksame Maßnahmen

Denn bereits heute müssen sich Eltern beim Kinderarzt informieren. Über den Impfschutz ihres Kindes erhalten sie einen schriftlichen Nachweis, den sie der Kindertageseinrichtung vorzeigen müssen. Verweigern sich Eltern dieser Beratung, droht ihnen bereits nach geltendem Recht im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro. Diese Regelung wird mit dem aktuellen Gesetzentwurf verschärft. Das findet die Fraktion richtig. Nur eine lückenlose Impfung aller Kinder in Kita und Schule kann letzten Endes gewährleisten, dass keine Ansteckungswelle erfolgt. 

Karin Maag sagt: „Für Eltern, die wir mit der Aufklärung nicht erreichen, ist die Impfpflicht mit allen Konsequenzen eine geeignete Maßnahme. Wer andere mit einer sogar möglicherweise tödlich verlaufenden Krankheit ansteckt, gegen die er sich problemlos hätte impfen lassen können, handelt verantwortungslos.“ Entscheidend sei dabei nicht allein der Schutz für die geimpfte Person selbst, sondern auch der Schutz für alle anderen: also für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, weil sie jünger als ein halbes Jahr alt oder krank sind. 

Maag spricht sich dafür aus, die Gründe zu analysieren, warum die Quote bei der zweiten entscheidenden Impfung unter 93 Prozent liegt. Mutmaßlich seien die Eltern keine Impfgegner, sondern es fehle ihnen trotz allem oft an Informationen. „Deswegen begrüßen wir vor allem die im Gesetzentwurf vorgesehene Ausweitung der Informationspflichten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.“