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(Quelle: picture alliance/ dpa)

Cyber-Abwehr wird ausgebaut

Wie Deutschland sich gegen digitale Angriffe rüstet

Ein Leben ohne Computer, Tablet oder Smartphone ist für uns kaum noch vorstellbar. Aber auch Wirtschaft und Versorgung des täglichen Lebens sind mittlerweile so stark von IT-Systemen abhängig, dass ein Ausfall tiefgreifende Folgen haben kann. Das bringt Sicherheitsrisiken mit sich: Gezielte Cyber-Attacken gegen Internetnutzer, Unternehmen oder Verwaltungen sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Was also tun?

Angesichts der Verwundbarkeit von Institutionen, Firmen und Personen im Cyber- und Informationsraum ist der Schutz gegen Angriffe eine gesamtstaatliche Aufgabe, die eine Zusammenarbeit über politische Ressortgrenzen hinweg erfordert. 

Cyber-Angriffe – Keine Fiktion, sondern Realität

Cyber-Angriffe sind schon lange keine Fiktion mehr, sondern bittere Realität. Wegen der damit einhergehenden, immer komplexeren Angriffe ist der Ausbau von Cyber-Fähigkeiten daher ein essentieller Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge. 

Cyber-Abwehr wird ausgebaut

Die Bundesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt – und analog zum Anstieg der Risiken umfassende Maßnahmen gegen entsprechende Angriffe eingeleitet. Das Cyber-Abwehrzentrum etwa ist dabei ein Kernelement. Es optimiert und koordiniert die Schutz- und Abwehrmaßnahmen. Das Ziel: schneller Informationsaustausch, schnelle Bewertungen und daraus abgeleitete konkrete Handlungsempfehlungen.

Im Cyber-AZ fließen etwa alle Informationen zu Cyber-Angriffen auf Informationsinfrastrukturen zusammen und erreichen von dort die zuständigen Behörden. 
 

Unterschiedliche Motive und Bedrohungen

Cyber-Kriminalität ist ein lukratives Geschäft, mit dem die Täter heute teilweise mehr Geld erwirtschaften als im internationalen Drogenhandel. 
Ein alltägliches Szenario ist etwa der Diebstahl persönlicher Daten. Denn die zunehmende Beliebtheit von Online-Diensten lockt auch viele Kriminelle an. Sie versuchen, über gefälschte E-Mails und Internetseiten an vertrauliche Daten wie Passwörter, Zugangsdaten oder Kreditkartennummern zu kommen. Mit Phishing-Angriffen erbeuten die Täter Passwörter, Adressen oder Geburtsdaten, die für viel Geld auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Diese Form der Cyber-Kriminalität ist ein weltweites Problem, das weder Landesgrenzen noch verschlossene Türen kennt. 
 

Cyber-Agentur wird in Halle/Leipzig aufgebaut

Deshalb rüstet die Bundesregierung jetzt noch einmal auf und hat eine neue Cyber-Agentur mit Sitz in Halle/Leipzig ins Leben gerufen, die ab 2023 zur militärischen und zivilen Cybersicherheit forschen soll. Damit soll Deutschland unter anderem mehr technologische Souveränität bei der Cybersicherheit erlangen. 

Auch die Bundeswehr wappnet sich gegen Attacken aus dem virtuellen Raum. 2017 stellte sie das Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) in Dienst, das eine eigenständige Teilstreitkraft neben Land, Luft und See darstellt. Der Organisationsbereich umfasst inzwischen rund 13.500 Soldaten und zivile Mitarbeiter. Bis 2021 soll er 14.500 Dienstposten umfassen und die volle Einsatzbereitschaft erreichen.