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(Quelle: CDU/CSU-Bundstagsfraktion)

Beziehung zu Japan weiter intensivieren

Kauder: Europäer sollten Band der Vernunft knüpfen

Unionsfraktionschef Volker Kauder, besucht derzeit zum achten Mal Japan. Neben den Treffen mit der Regierungsspitze und der Opposition widmet sich Kauder dabei dieses Mal auch den Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Gerade in Japan werde sehr deutlich, wie stark diese Bereiche die Welt in den nächsten Jahren verändern würden, betonte der Unionsfraktionsvorsitzende in Tokio. 

Außerdem liegt es Kauder am Herzen, dass „Deutschland und Europa in einer immer instabileren Welt die Beziehungen zu Japan noch weiter intensivieren". Gerade in außenpolitisch unsicheren Zeiten sei Japan für die Europäer "ein Partner, auf den Verlass ist", so der Unionsfraktionschef.

Volker Kauder in Tokio
Auf der Reise wird Volker Kauder von Johann David Wadephul begleitet. gemeinsam trafen sie den japanischen Regierungschef Shinzo Abe.

Freihandelsabkommen als Band der Vernunft

Dieser Geist sei deutlich bei der Begegnung mit Premierminister Shinzo Abe und Außenminister Taro Kono zu spüren gewesen, berichtet Kauder und wünscht sich gleichzeitig, dass die EU mit Japan, aber auch Ländern wie Australien oder Kanada ein enges Band der Vernunft knüpft. Ein erster Schritt dabei sei das Freihandelsabkommen gewesen, auf das sich die EU und Japan nach Jahren der Verhandlungen geeinigt haben.

"Uns verbinden die Werte der Freiheit"

"Europa und diese Staaten verbinden die Werte der Freiheit, einschließlich eines freien Warenhandels, das Bekenntnis zu Menschenrechten und Demokratie und das Eintreten für Frieden in der Welt", erklärte Kauder im Anschluss an sein Treffen mit dem japanischen Regierungschef. In den Gesprächen sei natürlich auch die gegenwärtig angespannte außenpolitische Lage und das Verhältnis zu Russland und China ein Thema gewesen. Denn man müsse leider erleben, so Kauder, wie die Führungen von Russland und China Regeln verletzen, "wie auch die USA mehr und mehr nur den eigenen Interessen nachgehen".

Volker Kauder in Tokio
Volker Kauder spricht in Tokio mit der japanischen Presse

Auf Ausgleich mit Russland setzen

Eine über lange Jahre bestehende Weltordnung sei ins Wanken geraten. Darauf müsse man nun in der Außenpolitik klug reagieren. Als Ansatz nennt Kauder hier vor allem den Ausgleich mit Russland und eine gleichberechtigte Partnerschaft mit China. Außerdem unterstütze man Japans Forderung an Nordkorea, auf sein Atomprogramm zu verzichten: "Nordkorea gefährdet den Frieden und die Sicherheit im asiatischen Raum. Die sich anbahnenden Friedensgespräche zwischen Süd- und Nordkorea sind natürlich positiv. Sie dürfen aber nicht dazu führen, dass die Sicherheitsinteressen Japans auf der Strecke bleiben. Dafür müssen auch die USA und speziell US-Präsident Donald Trump sorgen, der sich offenbar im Mai mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen will", erklärt Fraktionschef Kauder aus Tokio. Dort sagte er auch, dass man mit Sorge vernommen habe, wie China versucht, seinen Einfluss im gesamten asiatischen Raum auszubauen. Dies sei nach den Beobachtungen insbesondere auf den Philippinen und in Myanmar zu spüren.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt des Austauschs

Als besonders bemerkenswert seiner Reise sieht Kauder allem die Besuche, in deren Mittelpunkt die Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz standen. Europa und Japan eine auch hier, so der Fraktionsvorsitzende, dass beide alles daran setzen müssen, gegenüber den Firmen aus den USA und China nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten. "In Japan wurde uns sehr deutlich, wie stark die Digitalisierung und die künstliche Intelligenz die Welt in den nächsten Jahren verändern werden", sagte Kauder bei einem Besuch im Zukunftsmuseum von Tokio.

Kauder Tokio
Volker Kauder traf im Zukunftsmuseum von Tokio einen "weiblichen" Roboter. Fazit: "Fazinierend. Aber ein bisschen mehr Emotionen könnte die Dame schon zeigen".

Daten spielen zentrale Rolle

Die systematische Erhebung, Sammlung und Auswertung von Daten werde demnach in einem bisher nie dagewesenen Maße dazu führen, dass Menschen in all ihren Verhaltensweisen erfasst und somit beeinflusst werden. Zudem werde sich die Arbeitswelt überall auf diesem Planeten verändern, so Kauder. "Berufe, die heute noch hoch angesehen sind, könnten in ihrer jetzigen Form bald der Vergangenheit angehören. Dolmetschen, das haben wir bei einem Firmenbesuch in Tokio gesehen, könnte bald von Computerprogrammen übernommen werden". Die Politik müsse daher dafür sorgen, dass die Entwicklung unter dem Strich den Menschen dient. "Auch hier können Europa, Deutschland und Japan von den Erfahrungen des jeweils anderen profitieren.“