Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee. Das bedeutet: Der Bundestag hat die Kontrolle über die Streitkräfte. Er entscheidet über den Verteidigungshaushalt, er genehmigt die Einsätze der Bundeswehr und er wacht darüber, dass in der Truppe alles ordentlich abläuft. Bei der Ausübung der Kontrolle wird der Bundestag vom Wehrbeauftragten unterstützt. In dieser Woche wurde der CDU-Abgeordnete Henning Otte zum neuen Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages gewählt.
Was macht der Wehrbeauftragte genau?
Der Wehrbeauftragte muss in erster Linie darauf achten, dass die Rechte der Soldatinnen und Soldaten gewahrt werden. Er wird deshalb auch gerne als „Anwalt der Soldaten“ bezeichnet. Die Soldatinnen und Soldaten können sich mit ihren Sorgen direkt an den Wehrbeauftragten wenden, ohne den Vorgesetzten einschalten zu müssen. Der Wehrbeauftragte wiederum kann, auch unangemeldet, die Truppe besuchen, um sich einen Eindruck über die Verhältnisse vor Ort zu beschaffen. Einmal im Jahr legt er dem Bundestag einen Bericht über den inneren Zustand der Bundeswehr vor. Darin werden Mängel und Beschwernisse aufgelistet, über die ihm im Laufe des Jahres berichtet wurde oder die er selbst beobachtet hat – von fehlender Ausrüstung über marode Kasernen bis zu Problemen mit Vorgesetzten.