Thema des Tages

Aktivrente: Im Alter steuerfrei hinzuverdienen

  • Anreiz für Arbeiten auch im Rentenalter
  • Instrument gegen den Fachkräftemangel
  • Betriebe können auf Qualifikation und Betriebswissen zurückgreifen

Bis zu 2.000 Euro monatlich sollen Rentner künftig steuerfrei hinzuverdienen können. Und das schon ab dem 1. Januar nächsten Jahres. Was die Rentner freut, ist auch eine Antwort der unionsgeführten Koalition auf zwei Herausforderungen der Arbeitswelt – der alternden Bevölkerung und des Fachkräftemangels.

Was genau ist geplant?

Der Steuerfreibetrag in Höhe von 2.000 Euro monatlich gilt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn sie nach Erreichen des regulären Renteneintrittsalters weiterarbeiten. Diese Altersgrenze ist momentan nicht für jeden gleich, weil das Renteneintrittsalter sich bis 2030 noch jedes Jahr um zwei Monate erhöht. Menschen, die beispielsweise 1960 geboren wurden, erreichen die Grenze mit 66 Jahren und vier Monaten, Menschen aus dem Jahrgang 1964 erst mit 67. 

Voraussetzung dafür, dass Rentner den Steuerbonus in Anspruch nehmen können, ist eine abhängige Beschäftigung. Für Freiberufler gilt die Regelung nicht. Auch Frührentner können die Aktivrente nicht in Anspruch nehmen. 

Wie hilft die Aktivrente gegen Fachkräftemangel?

Viele Betriebe würden gerne Fachkräfte, die das Rentenalter erreicht haben, behalten. Denn diese langjährigen Mitarbeiter verfügen oft über dringend benötigte Fähigkeiten und Firmenwissen. Diese können sie nicht nur bei der Arbeit nutzen, sondern auch an neue Mitarbeiter weitergeben. 

Für die Angestellten allerdings lohnt sich eine Weiterbeschäftigung über das Rentenalter hinaus im Moment nicht. Denn von dem Einkommen, das sie zu den Altersbezügen hinzuverdienen, fließt bisher zu viel an das Finanzamt. Mit der Aktivrente wäre beiden Seiten – den Arbeitgebern und den Rentnern – geholfen. 

Worin besteht die Herausforderung einer alternden Gesellschaft?

Eine alternde Gesellschaft, in der immer weniger Arbeitnehmer für immer mehr Rentner zahlen, stößt an ihre Grenzen. Auf Dauer wird es immer schwieriger, die Rentenkasse ausreichend zu füllen. Die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in die Rentenversicherung würden das akzeptable Maß übersteigen. Die Rentenbezüge würden schmaler. Welche Reformen nötig sind, darüber berät eine von der Koalition einberufene Kommission. Mit der Aktivrente setzt die Koalition jedenfalls einen Anreiz, länger zu arbeiten.