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Europa- und Deutschlandflagge
(Quelle: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Jugendarbeitslosigkeit in Europa abbauen

Katja Leikert und Kai Whittaker in der digitalen Unionsveranstaltung „Ratspräsi2Go“

Die Corona-Pandemie wirkt sich nachteilig auf die berufliche Situation der jungen Menschen in Europa aus. So stieg die Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union laut Statistik auf knapp 18 Prozent. In der Online-Veranstaltung „Ratspräsi2Go“ erörterte Unionsfraktionsvize Katja Leikert mit dem CDU-Fachpolitiker für Arbeit und Soziales, Kai Whittaker, Wege, um die Jugendarbeitslosigkeit grenzüberschreitend zu bekämpfen.

Katja Leikert sagte, ohne eine Bekämpfung der grassierenden Jugendarbeitslosigkeit in Europa werde man den Wiederaufbau des Kontinents nach der Corona-Krise nicht schaffen. Für diesen Wiederaufbau will die EU einen Fonds mit dem bezeichnenden Namen „Next Generation EU“ auflegen, der mit 750 Milliarden Euro ausgestattet sein wird und der neben dem EU-Haushalt auch für zukunftsträchtige Investitionen zur Verfügung steht.  

„Das 22. Jahrhundert gestalten“

Kai Whittaker, der Obmann der Unionsfraktion im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung ist, mahnte einen dauerhaften Pfad zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit an. Es reiche nicht, nur die Symptome zu behandeln. Man müsse das Problem bei der Wurzel packen, forderte Whittaker. Die Jugendlichen müsse man so ausbilden, dass sie mit ihrem Wissen „das 22. Jahrhundert gestalten“ könnten. 

Sprachkompetenz verbessern

Unter anderem forderte Whittaker, dass die Jugendlichen in einer EU mit weit mehr als 20 verschiedenen Sprachen mindestens zwei davon fließend sprechen können müssten, damit sie auch im europäischen Ausland arbeiten könnten. „Wir müssen die Sprachkompetenz verbessern“, sagte er. Um das zu erreichen, brauche man mehr Austausch und Begegnung. Deshalb plädierte der CDU-Abgeordnete dafür, dass auch schon Schüler ein Jahr im EU-Ausland verbringen – und nicht nur Auszubildende und Studenten. Die Noten sollten sie zu Hause anerkannt bekommen. Dafür müssten die europäischen Schulabschlüsse angeglichen werden. 

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Jobcentern 

Außerdem forderte Whittaker eine Zusammenarbeit von Jobcentern in europäischen Grenzregionen. So könne man den Weg dafür ebnen, dass beispielsweise Jugendliche aus dem Elsass, wo die Arbeitslosigkeit höher sei als in Baden-Württemberg, eine Ausbildung in Deutschland beginnen könnten. Schließlich warb Whittaker dafür, den Wirtschafts- und Ausbildungsstandort Deutschland für Auszubildende aus der EU attraktiver zu machen und versteckte Hemmnisse abzubauen. „Wir haben einen großen Bedarf an Fachkräften“, betonte er.