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Reichstag_Front
Foto: Michael Wittig

Christoph de Vries zum neuen Vorsitzenden der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten gewählt

Union startet Erneuerung der Heimatpolitik

Die Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat heute in ihrer konstituierenden Sitzung den Hamburger Abgeordneten Christoph de Vries zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dazu erklären Thorsten Frei, der für diese soziologische Gruppe zuständige Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Christoph de Vries, der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten:

Thorsten Frei: „Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat in der 20. Legislaturperiode ihre traditionsreichste Gruppe wieder konstituiert. Die Bevölkerungsgruppen der Aussiedler, Heimatvertriebenen sowie deren Nachkommen und deutschen Minderheiten haben damit weiterhin einen verlässlichen Ansprechpartner im deutschen Parlament.

Mit der Wahl des versierten Innenpolitikers Christoph de Vries, Jahrgang 1974, mit sudetendeutschen Wurzeln, leisten wir einen sichtbaren Beitrag für die personelle Verjüngung sowie die inhaltliche Erneuerung der Heimatpolitik, zu deren festen Bestandteilen die Aussiedler- und Vertriebenenpolitik gehören.

Die 50 Mitglieder der Gruppe dankten in der heutigen Sitzung dem aus dem Deutschen Bundestag ausscheidenden bisherigen Vorsitzenden Eckhard Pols herzlich für seine engagierte Arbeit in der 19. Wahlperiode.

So hat sich das in seinem Wahlkreis befindliche Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg dank der stetigen Förderung zu einem wichtigen kulturellen Leuchtturm in der Region südlich von Hamburg entwickelt.“

Christoph de Vries: „Wir wollen im anstehenden Modernisierungsjahrzehnt den Bogen zwischen Heimat, Tradition und Innovation spannen.

Die Eingliederung der Millionen Heimatvertriebenen und Aussiedler ist eine Erfolgsgeschichte und eine der größten Leistungen der deutschen Nachkriegszeit. Sie kann Vorbild sein für die Integrationsanstrengungen der Zuwanderergruppen heute. Heimatvertriebene, ihre Nachfahren und die Spätaussiedler können sich auch in Zukunft auf unsere Gruppe als engagierte Vertreter ihrer Anliegen verlassen. Dies gilt genauso für die deutschen Minderheiten im Ausland, deren Rechte aktuell in Polen unter Druck stehen und die auch in der deutschen Außenpolitik eine Stimme brauchen.

Unter den neuen politischen Vorzeichen ist davon auszugehen, dass Fragen zu Heimatverbundenheit, dem kulturellen Erbe Deutschlands und Identitätsfragen anders beantwortet werden als bislang. In dieser zentralen Debatte wollen wir als Gruppe künftig ein Impulsgeber sein.“

Hintergrund:

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat seit 1949 als einzige Fraktion im deutschen Parlament eine soziologische Gruppe eingerichtet, die sich für die Anliegen der Heimatvertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten einsetzt.

Diese Arbeitsgruppe war und ist federführend für alle wesentlichen Beschlüsse des Bundestages in diesem Politikbereich: vom Lastenausgleich 1952 über die Aussiedleraufnahme der 1990er Jahre bis zur Eröffnung des Berliner Dokumentationszentrums zu Flucht und Vertreibung 2020.