Artur Auernhammer: wir sollten immer den Respekt für die Ehrenamtlichen an den Tag legen
Rede zum Ausbau der Ehrenamtskarte
Artur Auernhammer (CDU/CSU):
Verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Was wäre unser Land, was wäre unsere Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement? Viele Menschen in unserem Land machen etwas darüber hinaus: Über ihren täglichen Broterwerb hinaus engagieren sie sich für unsere Gesellschaft, für unsere Gemeinschaft, und das macht unser Land stark. Deshalb gilt es, unseren Ehrenamtlichen im Lande herzlich Danke zu sagen.
(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, gerade in den Sportvereinen sind unwahrscheinlich viele Ehrenamtliche unterwegs. Wir haben in Deutschland 90 000 Sportvereine mit über 1,7 Millionen Mitgliedern. Der Fußballer, der heute beim FC Bayern in der ersten Mannschaft steht, hat seine Wurzeln im heimatlichen Sportverein. Dieser heimatliche Sportverein hat einen Fußballplatz, und da wächst das Gras. Der Rasen mäht sich aber nicht von allein, sondern das machen Ehrenamtliche – draußen, in der Fläche. Wenn am Wochenende wieder der alpine Skiweltcup beginnt, dann sind auch hier Spitzenathleten am Start, die ebenfalls ihre Wurzeln in regionalen Skiklubs haben, in denen eine Krankenschwester sich nach ihrem Dienst Zeit nimmt, um mit den Kindern Skigymnastik zu machen. Das hat alles seine Grundlage im ehrenamtlichen Engagement in den Sportvereinen.
Dass es nicht einfach und nicht selbstverständlich ist, Ehrenamtliche zu finden, wissen wir alle. Es wurde bereits angesprochen: Die Nachhaltigkeit von ehrenamtlichem Engagement ist nicht mehr so ausgeprägt wie vielleicht noch vor 20, 30 Jahren.
Wir müssen aber auch an die Rahmenbedingungen ran. Ich denke an das Jahr 2015 zurück, in dem sich sehr viele bei der Flüchtlingskrise unwahrscheinlich engagiert haben. Wenn diejenigen, die sich damals für Flüchtlinge eingesetzt haben, jetzt lesen würden, sie würden deswegen eine Ehrenamtskarte kriegen, weil sie die AfD beantragt hat, dann – das kann ich Ihnen sagen – würden sie sie nicht annehmen.
(Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Wir brauchen eine Wertschätzung für unsere Ehrenamtlichen. Dafür sind die jetzigen Ehrenamtskarten ein gutes Beispiel. Ich nenne das Beispiel des Freistaates Bayern. Wir haben flächendeckend in ganz Bayern 150 000 Ehrenamtskarten; in der Region werden Vergünstigungen für unsere Ehrenamtlichen gereicht. Dadurch findet eine Identifikation der Ehrenamtlichen vor Ort mit der Heimat statt. Sie wollen hier respektiert werden; sie wollen keine Karte haben, durch die sie vielleicht weltweit Vergünstigungen bekommen. Deshalb sind die regionalen Angebote sehr zu begrüßen und weiterhin auszubauen. Dass wir auf Bundesebene natürlich auch eine Lösung finden sollten, liegt, glaube ich, auf der Hand. Viele sind nämlich auch länderübergreifend unterwegs. Aber wir sollten immer den Respekt für die Ehrenamtlichen an den Tag legen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, viele, die ehrenamtlich unterwegs sind, machen das nicht, weil sie eine Karte bekommen. Sie machen das nicht, weil sie um 1 oder 2 Euro günstiger in ein Museum kommen oder irgendwo günstiger einkaufen können. Sie machen es aus Leidenschaft, aus Leidenschaft für ihr Engagement. Deshalb müssen wir diesen Menschen ein ganz, ganz herzliches „Vergelt’s Gott!“ oder – auf Deutsch – ein ganz, ganz herzliches Dankeschön sagen.
Vielen Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)