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Gesunde Ernährung im Fokus

Debatte zum Start der Grünen Woche in Berlin

Pünktlich zum Auftakt der Grünen Woche dreht sich in Berlin alles um schonendere Landwirtschaft und gesunde Ernährung. Auch der Deutsche Bundestag debattierte darüber.

Gesunde Ernährung ist wichtig

Beim Thema Ernährung sind sich zunächst fast alle Parlamentarier einig: Sie ist essentiell für ein gutes Leben. Doch wenn es darum geht, sich ausgewogen zu ernähren, hat jeder sein Schicksal selbst in der Hand, betonte Gitta Connemann in der Debatte. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende sprach sich damit deutlich gegen eine verpflichtende Lebensmittelampel aus.

Verhaltensprävention statt Lebensmittelampel

Connemann setzt statt Ampel lieber auf Verhaltenspävention. Zudem habe die Große Koalition in der vergangenen Legislaturperiode mit einer Reduktionsstrategie ungesunder Zusatzstoffe bereits Erfolge erzielt. Wichtig sei zudem mehr Bildung und Aufklärung. Dies beginne bereits bei den Kleinsten. Connemann plädiert deshalb für eine starke Ernährungsbildung bereits in Kitas und Schulen. Und das nicht ohne Grund. Denn aus ihrer Sicht hat „die Ernährung jede Leichtigkeit verloren“.

Gitta Connemann auf der Grünen Woche in Berlin
Gitta Connemann auf der "Grünen Woche" in Berlin | Foto: Tobias Koch

Verbraucher wünschen sich Antworten

„Wir erleben Fanatismus, Verunsicherung, Gleichgültigkeit. Jeder zweite Erwachsene ist übergewichtig. Gleichzeitig nehmen Mangel- und Fehlernährungen zu – vor allem im Alter. Dadurch steigen Risiken für Diabetes, Schlaganfall oder Muskelschwund. Der persönliche Leidensdruck ist hoch, die Kosten explodieren. Die Gesundheitszeitbombe tickt“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und unterstrich: „Wir alle sind gefordert!“

Eine Bevormundung der Verbraucher durch die Politik schloss die Unions-Politikerin dabei jedoch aus. ‚Ernährung per Gesetz‘ solle es auch weiterhin nicht geben, auch wenn sie jeden Verbraucher verstünde, der sich einfache Antworten wünscht, sagte Connemann.

Diabetes kann nicht wegbesteuert werden

Diabetes könne jedoch nicht „wegbesteuert werden“, denn Ernährung sei komplex. „Jeder Mensch hat andere Bedarfe. Kinder brauchen anderes als Ältere, Frauen brauchen weniger als Männer. Es gibt keine grundsätzlich guten oder schlechten Lebensmittel“, so die Ernährungs- und Landwirtschaftspolitikerin.

Gitta Connemann auf der Grünen Woche in Berlin
Gitta Connemann auf der "Grünen Woche" in Berlin | Foto: Tobias Koch

Verbraucher besser Informieren

Zudem seien viele Verbraucher verunsichert, manche auch schlecht informiert. Hier will die Unionsfraktion nun weiter ansetzen. Denn nicht nur veränderte Rezepturen, auch eine stärkere Aufklärung kann helfen.

„Wir brauchen zwingend Ernährungsbildung. Dazu gehören Küchen und Fachkräfte in Kindergärten und Schulen“, sagte Connemann. Zudem brauche es gesunde Angebote wie Wasserspender in jeder Schule oder verbindliche Qualitätsstandards bei der Gemeinschaftsverpflegung in Kindergärten, Schulen, Kantinen und Alten- und Pflegeheimen. „Denn dort essen inzwischen die meisten Menschen“.