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(Quelle: Constanze Brinckmann)

Nachhaltig in die Zukunft

Ralph Brinkhaus und Nadine Schön sprechen mit Experten über Innovationen

Grüner Wasserstoff, Künstliche Intelligenz, Bioökonomie – Innovationen prägen unsere Zukunft. Sie sorgen für den Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Arbeitsplätzen. Und sie tragen dazu bei, den Rohstoffverbrauch zu mindern. Im Facebook-Talk „Jetzt.Zukunft“ sprachen der Chef der CDU/CSU-Fraktion, Ralph Brinkhaus, und die stellvertretende Vorsitzende Nadine Schön mit Experten über verschiedene Facetten der Nachhaltigkeit.

Neugier statt Abwehr

„Nachhaltigkeit ist mehr als Klimaschutz“, sagte Brinkhaus. Er rief dazu auf, die Zukunft „mit Neugier“ anzugehen und Bedenken hintanzustellen. Für „Lust auf Zukunft“ warb Nadine Schön. Es gelte, neue Potenziale zu entdecken, sagte sie. Die Zukunft gestalten heißt, die Menschen dabei mitzunehmen. „Es ist wichtig, dass wir das gemeinsam schaffen, auch wenn wir dabei manchmal langsamer sind“, sagte Brinkhaus. CDU-Vorstandsmitglied Wiebke Winter will die leistungsfähige deutsche Wirtschaft dabei mit im Boot haben. 

Ressourcen schonen

Den Ressourcenverbrauch einzudämmen – dabei hilft die Bioökönomie, die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek vorstellte. Mit dieser Art von Materialforschung, die auf Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen beruht, lassen sich Abfälle vermeiden, können Rohstoffkreisläufe geschlossen werden. Hervorgebracht hat die Forschung beispielsweise Turnschuhe aus Pilzleder, Kleidung aus Spinnenseide oder Flugzeugtreibstoff aus Algen. Karliczek wehrte sich gegen den Vorwurf, dass haltbare Stoffe, die man reparieren kann, statt sie wegzuwerfen, die Wirtschaft kaputtmachen. Diese Art von Produkten bestechen durch „wahnsinnig hohe Qualität“, sagte die Ministerin. Deutschland könne Produktionsanlagen herstellen und damit zum Ausrüster der Welt werden. 

Fliegen ohne schlechtes Gewissen

Neuerungen in der Mobilität stellten Thomas Jarzombek, der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, und die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Anke Kaysser-Pyzalla, vor. Die Wasserstofftechnologie und hybridelektrische Antriebe würden es ermöglichen, „ohne schlechtes Gewissen zu fliegen“, sagte Jarzombek. Flugzeuge würden nicht nur sauberer, sondern auch leiser. Auch die automatische Steuerung, also unbemannte Fluggeräte, würden eine große Rolle spielen, sagte Kaysser-Pyzalla voraus. 

Grüner Wasserstoff als Game-Changer

Die Klimaziele, die sich Deutschland und Europa gesetzt haben, sind ohne die Nutzung des grünen Wasserstoffes nicht erreichbar. Die Potenziale des Energieträgers erläuterten der Innovationsbeauftragte des Forschungsministeriums für Grünen Wasserstoff, Stefan Kaufmann, und RWE-Vorstandsmitglied Sopna Sury. Kaufmann erhofft sich, dass Deutschland Leitanbieter der grünen Technologie werden kann. Als Vorteil nannte er, dass sich Wasserstoff besser speichern und transportieren lasse als Öko-Strom, was ihn zum „Game-Changer“ mache.

Effizienz durch Digitalisierung

Keine Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung – diese These vertraten die Digitalvorständin des Hamburger Hafens, Phanthian Zuesongdham, und die CSU-Abgeordnete Katrin Staffler. Digitalisierung helfe, aus knappen Ressourcen das Doppelte oder Dreifache herauszuholen, sagte Zuesongdham. Staffler warb in dem Zusammenhang für den „richtigen Spirit“. „Wir müssen die Chancen in den Mittelpunkt stellen und dürfen nicht immer nur über Risiken reden“, sagte sie.