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(Quelle: Unsplash.com)

Kompass für eine nachhaltige Erholung von der Pandemie

Digitaler Kongress der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu den entwicklungspolitischen Herausforderungen der „Agenda 2030“

Die Folgen der Pandemie stellen nicht nur Deutschland und Europa vor gewaltige Aufgaben, sie wirken sich auch massiv auf die entwicklungspolitische Arbeit aus. In einem digitalen Kongress ging die CDU/CSU-Bundestagsfraktion daher der Frage nach, wie sich die sogenannte Agenda 2030 und die damit verbundenen Entwicklungsziele trotz aller Herausforderungen erreichen lassen. 

Gleich zu Beginn hob Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung der Agenda 2030 hervor, auf die sich die Vereinten Nationen vor sechs Jahren geeinigt hatten. Diese sei für alle Staaten ein Kompass für eine nachhaltige und inklusive Erholung von der Pandemie. Nachhaltigkeit müsse in allen Bereichen und auf allen Ebenen verankert werden. Die zum Teil dramatischen Folgen der Pandemie hätten dieses Bemühen erheblich zurückgeworfen. So stehe zu befürchten, dass neben den 690 Millionen Menschen, die an Unterernährung leiden, weitere 130 Millionen hinzukommen könnten. 

Gröhe: Wir stehen in der Pflicht zu helfen

Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hermann Gröhe erinnerte daran, dass die Pandemie viele gute Ansätze zunichte gemacht habe und sich die Welt nun mit verstärktem Engagement um die Nachhaltigkeitsziele bemühe müsse. „Allein wenn wir an die vielen Millionen Kinder denken, die nicht in die Schule gehen und deswegen häufig die einzige warme Mahlzeit nicht erhalten, müssen wir handeln.“ Auch gäbe es Rückschläge bei der Bekämpfung armutsassoziierter Krankheiten. Dennoch sollten die Erfolge nicht vergessen werden, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten erzielt worden seien. So sei die absolute Armut von 30 Prozent der Weltbevölkerung auf acht Prozent gesunken. Auch die Kinder- und Müttersterblichkeit sei drastisch reduziert worden. Und der Anteil von Kindern, die keine Schule besuchen, ging von 26 auf 17 Prozent zurück. Diese Erfolge können und dürfen uns selbstverständlich nicht ruhen lassen. Und das nimmt uns in Pflicht“, so Gröhe. 

Brinkhaus: Nur gemeinsam werden wir Covid besiegen können

Der Unionsfraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus hob bei seiner Begrüßung hervor: „Wir werden Covid nicht besiegen können, wenn wir nur in den Industriestaaten impfen. Entwicklungshilfepolitik ist daher nicht nur ein humanitärer Anspruch, den wir haben, sondern auch Politik für uns selbst, weil wir alle in einer Welt leben.“ Das gelte nicht nur für den Kampf gegen Covid, sondern auch im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit. 

Auch Entwicklungsminister Gerd Müller bezeichnete den Klimaschutz und die Überwindung von Hunger und Armut als wichtigste globale Herausforderungen. Kritik übte der CSU-Politiker an der EU: Wenn die Staatengemeinschaft nur zehn Prozent ihres Wiederaufbaufonds nach der Pandemie für Entwicklungsländer bereitstellen würde, sei eine Welt ohne Hunger und Armut möglich.
 
Der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pirmin Spiegel, würdigte die 60-jährige Zusammenarbeit der Kirchen mit dem Entwicklungsministerium als Erfolgsmodell: „Wir sehen die Menschen im globalen Süden nicht aus der Perspektive des Defizits, sondern aus der Perspektive ihrer Potentiale. Wir vertrauen in unserer Arbeit darauf, dass sie die Lösungen für ihre Herausforderungen am besten kennen.“