Skip to main content
(Quelle: Jan Kopetzky)

Jung, weiblich, CDU

Ronja Kemmer ist die jüngste weibliche Bundestagsabgeordnete

Seit 2014 sitzt die 28-jährige Ronja Kemmer aus dem Wahlkreis Ulm im Bundestag. Ein Interview mit der jüngsten weiblichen Bundestagsabgeordneten.

Frau Kemmer, Sie sind in der vergangenen Legislatur für Andreas Schockenhoff nachgerückt. Jetzt haben Sie in Ihrem Wahlkreis 42,7 Prozent der Erststimmen geholt. Wie fühlt sich das an?

Kemmer: Ich freue mich riesig über mein tolles Ergebnis. Der Wahlkampf war zwar anstrengend, aber er war auch eine wunderbare Erfahrung. Und ich war sehr froh zu hören, dass ich in den vergangenen zweieinhalb Jahren gute Arbeit gemacht habe. Das motiviert mich doch sehr.

„Alles was man entscheidet, muss man gut begründen können“

Wenn Sie sich zurückerinnern an Ihre erste Zeit im Bundestag: Was würden Sie den neuen Kollegen und Kolleginnen für den Einstieg raten?

Kemmer: Ich habe in der ersten Zeit viel zugehört, aber auch die Kollegen frei heraus gefragt und etliches ausprobiert. Sobald ein Problem auftaucht, ist man jedoch auf sich selbst gestellt. Alles was man entscheidet, muss man gut begründen können. Ich habe festgestellt, dass die Menschen es sehr schätzen, wenn jemand eine klare Meinung hat – unabhängig davon, ob sie die Inhalte teilen oder nicht.

„Anschluss an das Gigabit-Zeitalter nicht verpassen“

Sie sind schon lange politisch aktiv, zuerst in der Jungen Union, dann in der CDU Calw. Für welche Themen setzen Sie sich im Bundestag ein?

Kemmer: Gerade als junge Abgeordnete finde ich einen gerechten Ausgleich zwischen den Generationen sehr wichtig. Ich habe in Schweden und Italien studiert, was ich als große Chance gesehen habe. Deswegen werbe ich für ein vereintes Europa. Vor allem interessieren mich aber Themen rund um Wirtschaft und Digitalisierung. Es wird entscheidend sein, dass wir den Anschluss an das Gigabit-Zeitalter nicht verpassen.

Der digitale Wandel ist in vielen anderen Ländern weiter fortgeschritten, Rahmenbedingungen und Infrastruktur hinken bei uns aber hinterher. Für Gesellschaft und Wirtschaft gilt gleichermaßen: Deutschland darf nicht offline gehen!

„Wir müssen den Frauenanteil steigern“

Sie gehören neben der Jungen Gruppe auch der Gruppe der Frauen an, die jetzt auf knapp 20 Prozent geschrumpft ist. Wie können Sie den Anliegen der Frauen genügend Gehör verschaffen?

Kemmer: Ich bin im Bundesvorstand der Frauen Union, treffe oft Verbände wie die Landfrauen oder Frauen-Netzwerke. Und zur Zeit gebe ich als jüngste weibliche Abgeordnete viele Interviews zu dem Thema: unaufgeregt und in der Sache sehr bestimmt. Wir müssen selbstverständlich den Frauenanteil steigern: jung, weiblich, CDU – das muss eine Alltagsstory werden. Wir haben also einiges zu tun.

Weitere Informationen zum Start der neuen Legislaturperiode finden Sie auch in der Novemberausgabe von "Fraktion direkt".