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Kerstin Vieregge: Wir haben tolle Regionen in Deutschland, die zu besuchen sich lohnt

Redebeitrag zum Pauschalreisevertragsrecht in der Pandemie

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Coronakrise ist für die gesamte Tourismusbranche verheerend, und die Krise ist bei Weitem noch nicht überstanden. Die Lage ist ernst; das haben wir durch intensive Gespräche mit Unternehmen in den Wahlkreisen und einer Vielzahl von Verbänden aufgenommen, verstanden und auch dementsprechend gehandelt.

Die von uns beschlossenen Maßnahmen, von Kurzarbeit über Kredite bis hin zu Direktförderungen – Frau Kollegin Yüksel hat eben Weiteres ergänzt –, wurden hier ausgiebig debattiert. Sie sorgen dafür, dass wir den Unternehmen der Branche über diese herausfordernde Zeit helfen können, obwohl der Umsatz einiger Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um über 90 Prozent zurückgegangen ist.

Wir wissen, dass sich viele in der Branche noch weiter gehende Unterstützung und Sonderregelungen gewünscht hätten. Die vorliegenden Oppositionsanträge enthalten ein paar konstruktive Punkte, die wir ebenfalls befürworten und in den letzten Wochen auch umgesetzt haben. Wir sorgen für Liquidität in den Sommermonaten. Wir haben es geschafft, dass beispielsweise erstattete Provisionen als Betriebskosten angerechnet werden, und haben gemeinnützigen Vereinen und Organisationen den Zugang zu den Hilfspaketen ermöglicht.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)

Die weiteren Vorschläge der Oppositionsfraktionen sind entweder nicht finanzierbar oder aber würden zu einem Übermaß an Bürokratie führen, was weder Politik noch Wirtschaft gutheißen kann.

Wir von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion verfolgen einen anderen Weg: Wir möchten den Unternehmerinnen und Unternehmern vor Ort Möglichkeiten aufzeigen, wie man aus dem Krisenmodus wieder in den Leg-los-Modus kommen kann. Gerade für kleine und Kleinstbetriebe ist die aktuelle Situation eine riesige Herausforderung. Darum habe ich gemeinsam mit Facebook und dem DEHOGA Bundesverband ein Webinar initiiert, das den Unternehmen der Tourismusbranche die Möglichkeiten und Chancen des Onlinemarketings aufzeigt.

So schlimm die Krise auch ist, für viele Regionen Deutschlands, gerade im ländlichen Raum – beispielsweise für meine Heimat Lippe –, ist die diesjährige Entwicklung zum Urlaub im eigenen Land eine große Chance für einen langjährigen Aufwärtstrend; denn dieses Jahr heißt es eben nicht New York, Rio oder Tokio, sondern Nordsee, Allgäu und besonders Teutoburger Wald. Wenn die einzelnen Regionen überzeugen, ist ein Wiedersehen sehr wahrscheinlich.

Meine Damen und Herren, die Coronakrise hat sehr deutlich gemacht, wo unsere Stärken liegen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht, aber auch, welche Chancen vorhanden sind, die wir bisher ungenutzt ließen. Digitalisierung, Onlinekommunikation und Urlaub im eigenen Land sind nur eine Auswahl der Trends, mit denen wir uns in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Zudem appelliere ich an alle Urlaubsuchenden, die lokalen Reisebüros und ‑veranstalter vor Ort zu unterstützen. Auch wenn Onlinebuchungen verlockend sind: Langfristig brauchen wir alle einen Ansprechpartner um die Ecke.

Wir haben tolle Regionen in Deutschland, die zu besuchen sich lohnt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen mit Abstand eine besonders schöne Sommerzeit.

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)