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(Quelle: pa/AP Photo)

Erinnerung an Mauerbau wachhalten

Tag des Mauerbaus im nationalen Gedächtnis stärker verankern

In diesem Jahr feiern wir nicht nur den Mauerfall vor 30 Jahren. Auch des Tags des Mauerbaus am 13. August 1961 gedenkt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Der 9. November 1989 ist im nationalen Gedächtnis fest verankert, der 13. August 1961 hingegen weckt nicht sofort Assoziationen. Dennoch ist er als Tag des Mauerbaus ein wichtiger Tag in der deutschen Geschichte. Jedes Jahr finden an diesem Tag Gedenkveranstaltungen in Berlin und an der innerdeutschen Grenze statt. Elisabeth Motschmann, der kulturpolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, ist es ein besonders Anliegen, auch junge Menschen mit der Erinnerungskultur zu erreichen: "Daher müssen wir neue, auch digitale Formen der Vermittlungs- und Zeitzeugenarbeit stärker nutzen. Beispielsweise durch Liveübertragungen von Gedenkveranstaltungen im Internet, virtuelle Gedenkstättenbesuche oder eine Geschichts-App."

Noch in diesem Jahr soll das Bundesprogramm "Jugend erinnert" – auch für den Bereich der DDR-Diktatur – starten. Ziel ist es, durch zeitgemäße Darstellung und neue Formen der Bildungsarbeit mehr junge Menschen zu erreichen als bisher und die jüngere deutsche und europäische Geschichte ins Gedächtnis zu bringen und im Gedächtnis zu behalten.

Des Mauerfalls vor 30 Jahren gedenkt auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in diesem Jahr auf besondere Art. Mit einer Sondersitzung würdigt die Unionsfraktion all diejenigen früheren DDR-Bürger und -Bürgerinnen, die vor 30 Jahren mit ihren Montagsdemonstrationen die Wende erzwangen. 

„Wir wollen die Helden der Freiheit ehren“, schreibt Michael Grosse-Brömer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, in der Einladung an die Abgeordneten. Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger in Deutschland hätten vor 30 Jahren Zivilcourage bewiesen und ihr Schicksal mutig in die eigenen Hände genommen. „Ihnen“, so Grosse-Brömer, „haben wir es zu verdanken, dass die SED-Diktatur zusammenbrach und die Mauer fiel.“ Helmut Kohl habe diese Gelegenheit genutzt, „um die Wiedervereinigung unserer Nation auch politisch zu vollenden“. Außerdem bitte der Parlamentarische Geschäftsführer seine Fraktionsmitglieder,  „durch eine vollständige Präsenz in Leipzig deutlich zu machen, wie wichtig uns die Erinnerung an den Mut und die Entschlossenheit der damaligen Montagsdemonstranten auch heute noch ist“.

30 Jahre nach „der Wende“ gehe es den Menschen besser als damals, bewerten zwei Drittel der ehemaligen DDR-Bürger (65%) ihre derzeitige Lebenssituation. Dabei sehen Männer das positiver als die Frauen: 74 Prozent der Männer und 65 Prozent der Frauen erklären, dass sich ihr Leben seit dem Mauerfall der DDR verbessert habe. Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch, dass es noch immer noch große Ost-West-Unterschiede gibt.

"Sehr vieles ist bei der Wiedervereinigung gut gelaufen, anderes aber auch nicht", so die Einschätzung von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus im Interview mit der Super Illu. Woran es heute immer noch häufig fehle, sei Wertschätzung und Wahrnehmung der unterschiedlichen DDR-Biografien der Ostdeutschen. Das müssen sich ändern. „Was wir aber nie vergessen dürfen: Das Entscheidende war die friedliche Revolution im Herbst 1989“, so Brinkhaus. „Es scheint bis heute wie ein großes Wunder, für das wir alle dankbar sein müssen. Wenn wir heute die Mühen im Alltag beklagen, sollten wir uns wieder an diese großartige Leistung erinnern.“