Skip to main content
(Quelle: pa/AP Photo)

Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea

Treffen ist positives Signal, doch Pjöngjang muss jetzt Taten folgen lassen

Zum ersten Mal seit über zwei Jahren sind offizielle Delegationen aus Südkorea und Nordkorea zu bilateralen Gesprächen zusammengetkommen. Im Anschluss gab es Signale der Entspannung zwischen den beiden Ländern. Laut Berichten aus Südkorea stellte Nordkorea eine militärische Telefonverbindung wieder her. „Es ist gut, dass Nordkoreas Diktator nach Jahren der Verschärfung des Konflikts nun Gesprächsbereitschaft zeigt", meint Jürgen Hardt. 

 

Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion findet es richtig, dass Südkorea die Gespräche dazu nutzt, Fortschritte in humanitären Fragen zu erreichen. Hierzu gehören etwa die Wiederaufnahme von Begegnungen getrennter Familien und die Verbesserung der Versorgung der notleidenden nordkoreanischen Bevölkerung. Hardt sicherte der südkoreanischen Regierung für diese Ziele die volle Unterstützung zu.

Problem der nuklearen Bewaffnung bleibt bestehen

Ob die Gesprächsbereitschaft von Kim Jong-un eine Episode bleibt oder einen tatsächlichen Kurswechsel markiert, müsse man jedoch abwarten. "Neue Gespräche zwischen Nord- und Südkorea lösen auch nicht das drängende Problem der nuklearen Bewaffnung Nordkoreas", sagte Hardt und machte damit deutlich, dass sich erst noch zeigen müsse, ob die geschlossene Haltung der internationalen Gemeinschaft und die Dialogangebote Wirkung erzielt hätten. Zielführend sei sicher auch, so der Außenpolitiker weiter, dass hinter den Kulissen zusätzlicher Druck aufgebaut wurde.

Nordkorea muss Taten folgen lassen

Nordkorea müsse dem Treffen jedenfalls Taten folgen lassen. "Nur hieran wird sich messen lassen, ob dem Regime von Machthaber Kim Jong-un tatsächlich daran gelegen ist, die Beziehungen zu den Staaten in der Region nachhaltig zu verbessern", sagte Hardt. Gemeinsam mit China und allen anderen Partnern müsse man nun weiter mit Nachdruck an einer diplomatischen Lösung arbeiten, die Nordkorea "schnellstmöglich vom Irrweg des Ausbaus nuklearer und ballistischer Fähigkeiten abbringt". Deutschland und die EU stünden hier als Vermittler bereit.