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Arnold Vaatz | Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
(Quelle: Jan Kopetzky)

Arnold Vaatz – Im Visier der DDR-Diktatur

Erfahrungen eines Bürgerrechtlers

Arnold Vaatz ist heute Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Vor der Wende lebte er in der DDR, wo er als Bürgerrechtler gegen den Totalitarismus und die Unfreiheit des Unrechtsstaates ankämpfte. Die Konsequenz: Stasi-Verfolgung, Inhaftierung, Zwangsarbeit.

Zum 30. Jubiläum der Deutschen Einheit erinnert sich der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Arnold Vaatz an sein Leben als Bürgerrechtler und Freiheitskämpfer im DDR-Unrechtsstaat. Sein Ziel war klar: Freiheit für die Bürgerinnen und Bürger der DDR sowie die Wiedervereinigung beider deutscher Völker. 

1955 geboren im thüringischen Weida, war Arnold Vaatz ab 1970 in der Jugendarbeit in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Thüringen aktiv. In dieser Zeit erlebte er, dass seine christlichen Überzeugungen nicht der Staatsdoktrin der DDR entsprach. Erste Ächtungen in der Schule prägten den jungen Vaatz nachhaltig. 

Beschattet, inhaftiert, zur Zwangsarbeit verurteilt

Während seines Studiums der Mathematik in Dresden sowie einem theologischen Fernstudium organisierte Vaatz eine der letzten öffentlichen Lesungen des oppositionellen Autors Reiner Kunze in der DDR. Als Folge eröffnete die Stasi unter dem Namen „Primus“ einen Operativvorgang gegen Vaatz. Seitdem wurde er von Stasi-Mitarbeitern auf Schritt und Tritt beschattet.

1982 verweigerte er den Reservewehrdienst. Als deutscher Soldat war er nicht dazu bereit, möglicherweise in Polen einmarschieren zu müssen, nachdem der kommunistische General Jaruzelski das Kriegsrecht in seinem Land ausgerufen hatte. Die Konsequenz war hart: Vaatz wurde inhaftiert und musste unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit in einem Stahlwerk verrichten.

Erst Bürgerrechtler, dann CDU-Politiker

Während der Friedlichen Revolution 1989 trat er der "Gruppe der 20" in Dresden sowie dem Neuen Forum bei und war bei der Besetzung der Dresdner Stasi-Zentrale zur Sicherstellung der Stasiunterlagen involviert. 

Bereits im Februar 1990 trat Arnold Vaatz der CDU bei und gestaltete die Neuformierung der Sachsen-Union – weg von der DDR-Blockpartei – sowie die Geschicke des neu gegründeten Freistaats als Minister der ersten Landesregierung. Seit 1998 ist Vaatz Abgeordneter des Deutschen Bundestags und heute Stellvertretender Fraktionschef. 
 

Alle acht Teile des Interviews mit Arnold Vaatz können Sie hier im Videoplayer oder direkt auf YouTube sehen.