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Stephan Stracke

Stracke: Links-gelbe Corona-Politik ist „fahrlässig“

  • Überlastung des Gesundheitswesens droht
  • Den Ländern werden ohne Not Handlungsmöglichkeiten genommen
  • Mehr Tempo bei den Impfungen gefordert

 

Die Corona-Pandemie verschärft sich dramatisch. Die Zahl der Neuinfektionen steigt in ungekannte Höhen, die Zahl der freien Intensivbetten sinkt. Das Robert-Koch-Institut ist alarmiert und warnt vor einem „schlimmen Weihnachtsfest“. Stephan Stracke, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, über die pandemische Lage und die politischen Möglichkeiten.

Herr Stracke, wie beurteilen Sie die Lage?

Stracke: Wir stehen in der Tat vor schweren Wochen. Die Fallzahlen steigen seit einiger Zeit steil an. In dieser Woche meldete das Robert-Koch-Institut die Rekordzahl von über 65.000 Neuinfizierten. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil dieser Menschen in zwei Wochen einen Platz auf einer Intensivstation benötigen wird. Doch bereits heute gibt in vielen Regionen kaum noch Kapazitäten in den Kliniken, so dass schon Verlegungen in weiter entfernte Häuser notwendig sind.

Wenn es uns nicht gelingt, die Zahl der Neuinfektionen in kürzester Zeit drastisch zu senken, dann kommen wir unweigerlich in eine Situation, in der unser Gesundheitssystem überlastet sein wird. Es ist also entschlossenes Handeln notwendig, um sicher durch den Winter zu kommen.

 

„Neues Gesetz ist Bruch mit bewährter Politik“

 

In dieser Situation lässt die links-gelbe Koalition die epidemische Lage auslaufen. Was halten Sie davon?

Stracke: Das Vorgehen der links-gelben Koalition halte ich für risikoreich und fahrlässig. Es ist ein bewusster Bruch mit der Politik der letzten Bundesregierung. Diese Politik hat sich aber erwiesenermaßen bewährt, als es darum ging, die Corona-Wellen im Winter 2020 und im Frühjahr 2021 zu brechen. In der aktuellen Lage können wir uns ein solches Experiment nicht leisten.

Die Neuregelung bedeutet, dass den Ländern Handlungsmöglichkeiten genommen werden, die sie bislang nutzen konnten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Das ist so, als würde man der Feuerwehr, die zum Einsatz fährt, einen Teil ihrer Ausrüstung wegnehmen, bevor man weiß, wie groß das Feuer noch wird.

 

„Jeder Piks hilft uns aus der Pandemie heraus“

 

Wie kommen wir aus dieser Situation wieder heraus?

Stracke: Zunächst einmal kann jeder von uns eigenverantwortlich dazu beitragen, das Infektionsgeschehen zu bremsen. Auch weiterhin gilt: Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht sind einfach umzusetzende und wirksame Maßnahmen. Zusätzlich braucht es das entschlossene Handeln aller Verantwortlichen in Bund und in den Ländern, um eine Trendumkehr beim Ausbruchsgeschehen zu erreichen.

Das Wichtigste aber ist und bleibt die Impfung. Wir brauchen mehr Tempo, egal ob bei Erstimpfungen oder Auffrischimpfungen. Jeder Piks hilft, die Bevölkerung zu schützen, unsere Krankenhäuser und Pflegekräfte zu entlasten und die Pandemie zu besiegen.“