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Völkermord an den Jesiden endlich anerkennen

IS-Verbrechen aufklären – Jesidische Opfer unterstützen – Rückkehr ermöglichen

Am 3. August jährt sich der Beginn des Genozids an den Jesiden im Nordirak zum achten Mal. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:

„Es ist höchste Zeit, die grausamen Verbrechen des IS an der religiösen Minderheit der Jesiden auch offiziell als das anzuerkennen, was sie sind: Völkermord.
Es bleibt wichtig, diese Verbrechen im Detail aufzuklären und die Strafverfolgung gezielt fortzusetzen. Die Opfer müssen umfänglich unterstützt werden, damit sie in ein möglichst normales Leben zurückfinden können. Ihnen muss Gerechtigkeit widerfahren.

Die Auslöschung der Jesiden wurde von den IS-Terroristen so planvoll durchgeführt, dass die Definition der UN-Völkermord-Konvention nahezu wörtlich zutrifft. Die von der UN zur Aufklärung der IS-Verbrechen ins Leben gerufene UNITAD ist daher zu dem Schluss gelangt, dass der Tatbestand des Völkermordes eindeutig erfüllt ist.

Die Gräueltaten an den Jesiden hat der IS detailliert dokumentiert, weil sich die Mörder ihrer unaussprechlichen Verbrechen auch noch rühmen wollten. Das offen propagierte Ziel des IS war die vollständige Auslöschung des jesidischen Volkes, ihrer heiligen Stätten, ihrer gesamten Kultur, ja ihres gesamten Daseins.

Im Verlauf des Genozids wurden über 5.000 Menschen in meist bestialischer Weise ermordet und in Massengräbern verscharrt. Hunderttausende wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Von den 7.000 verschleppten und versklavten Jesiden, vorwiegend Frauen und Mädchen, werden noch immer 2.500 vermisst.

Bislang konnte nur ein Bruchteil der 500.000 Jesiden in die angestammte Heimat im Sindschar-Gebirge zurückkehren. Die Sicherheitslage dort bleibt prekär. So verharren Tausende in Flüchtlingslager. 

Die Bundesregierung ist aufgefordert, ihre Anstrengungen für die jesidischen Opfer zu verstärken. Dazu muss die Bundesregierung ernsthaft mit der irakischen Führung über Sicherheitsgarantien für die Rückkehrer sprechen. Wir brauchen auch eine neue internationale Initiative der Gerechtigkeit für die Jesiden. Die internationale Staatengemeinschaft und die islamische Mehrheitsgesellschaft im Irak dürfen die Jesiden nicht einfach ihrem Schicksal in den Flüchtlingslagern überlassen."