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(Quelle: picture alliance/imageBROKER)

Stegemann/Gerig: Wald als Klimaretter braucht Anerkennung und Anreize für Bewirtschaftung

Waldstrategie 2050 vorgestellt

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am heutigen Dienstag in Berlin die Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgestellt. Dazu erklären der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, sowie der zuständige Berichterstatter, Alois Gerig:

Albert Stegemann: „Die Waldstrategie 2050 des BMEL ist ein wichtiger Schritt, um die Grundlagen und Ziele für die Zukunft unserer Wälder zu schaffen. Im Vordergrund steht dabei zu Recht der Erhalt der vielfältigen Ökosystemleistungen der Wälder für Mensch, Natur, Wirtschaft und Gesellschaft und damit das Prinzip ‚Schützen durch Nützen‘. Die Strategie und die Ziele unterstützen wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausdrücklich, denn nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wirtschaftswald gewährleistet die vielen Waldleistungen und sichert den heimischen Rohstoff Holz. Wir haben uns als Unions-Fraktion daher auch eingesetzt, dass kurzfristig und unbürokratisch 500 Millionen Euro als Nachhaltigkeitsprämie Wald auf den Weg gebracht wurden, um den Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder weiter zu unterstützen.

Darüber hinaus muss berücksichtig werden, dass es vor allem die forst- und landwirtschaftlichen Betriebe sind, die die vielen Ökosystemleistungen neben der Holzproduktion erwirtschaften, ohne dass diese honoriert werden. Diese Leistungen für das Gemeinwohl müssen aber anerkannt und vor allem entlohnt werden, so dass Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer einen Anreiz haben den Erhalt und den Zuwachs von Ökosystemleistungen weiter zu verfolgen und gleichzeitig den nachwachsenden Rohstoff Holz zu produzieren. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat vor diesem Hintergrund im Frühjahr dieses Jahres einen entsprechenden Antrag verabschiedet, der das Ziel hat, diese Ökosystemleistungen der Wälder zu honorieren.“

Alois Gerig: „Der Wald ist unser stärkster Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel. Die Wälder Deutschlands binden aktuell 2,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in ihrer Biomasse, dem Totholz und dem Boden. Ihre jährliche Kohlenstoffspeicherleistung beläuft sich aktuell auf 57 Millionen Tonnen CO2 und die der stofflich genutzten Holzprodukte auf 4,2 Millionen Tonnen CO2. Ohne intakte Wälder können wir dem Klimawandel nicht begegnen.

Leider ist unser Wald aber auch Opfer des Klimawandels, wie uns die Schadereignisse der letzten Jahre zeigen: Der ökonomische Schaden für die etwa 1,8 Millionen privaten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die ihren Wald pflegen, ist beträchtlich und teilweise auch existenzbedrohend. Aber auch der ökologische Schaden ist immens: Auf den etwa 284.000 Hektar stark geschädigter Waldfläche muss nun wieder ein junger Wald entstehen.

Neben den umfangreichen Waldhilfen der letzten Monate ist jetzt die Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein weiterer Schritt, um auf die drängenden Herausforderungen zu reagieren. Es wird deutlich: Für den Klimaschutz brauchen unsere Wälder eine nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege von Fachpersonal – keine Stilllegungen! Wie dies im Einklang mit dem Schutz der Artenvielfalt im Wald gebracht werden kann, zeigt die Waldstrategie 2050.“