Sport muss endlich Chefsache werden

„Der Bewegungsgipfel der Bundesregierung sollte eigentlich ein Neustart im deutschen Sport nach der Corona-Pandemie sein - leider ein Fehlstart. Der Gipfel mag gut gemeint sein, ist aber nicht gut gemacht. 

Fragwürdig ist vor allem die Organisation: Während die Bundesregierung mit bis zu acht Ministerien sehr großzügig vertreten ist, wurde auf die Einladung von Fachpolitikern aus den Bereichen Sport und Gesundheit zunächst verzichtet. Als die Schieflage auffiel, wurden lediglich die Sportpolitiker der Koalition klammheimlich dazugeladen. Diese Brüskierung der Opposition ist in der Sportpolitik beispiellos und nicht hinnehmbar. Dieses Gebaren zeigt, dass es der Bundesregierung nur um ihre Selbstdarstellung geht. 

Nicht nachvollziehbar ist auch, dass auf die Teilnahme des Bundeskanzlers verzichtet wurde. Sie hätte der Veranstaltung zu dem Stellenwert verholfen, den das Thema „Neustart im Sport nach Corona“ verdient hätte.

Ein echter Neustart im Sport benötigt neben einem breiten sportpolitischen Konsens auch angemessene politische Umgangsformen – schade, dass Frau Faeser als Sportministerin diese Gelegenheit zu einer parteiübergreifenden Aktion zugunsten des Sports heute verstreichen lässt.“