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(Quelle: Volker Kauder zuständig für Religionsfreiheit, den Einsatz gegen Christenverfolgung und Wertethemen | Foto: Laurence Chaperon)

Irak-Besuch des Papstes ist Zeichen der Solidarität und Chance zum Dialog

Religiöse Minderheiten im Irak brauchen mehr Schutz und Sicherheit

Papst Franziskus besucht vom 5. bis zum 8. März 2021 als erster Papst der Geschichte den Irak. Dazu erklärt Volker Kauder, in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion u.a. zuständig für Religionsfreiheit, den Einsatz gegen Christenverfolgung und Wertethemen:

„Es ist ein historisches Ereignis mit großer Signalwirkung, dass Papst Franziskus den Irak bereisen wird. Er ist nicht nur der erste Papst, der das Zweistromland besucht. Franziskus sucht auch bewusst den Kontakt zu führenden, aber in ihren Überzeugungen mitunter konträren politischen und religiösen Amtsträgern.

Durch die Terrorherrschaft des sogenannten Islamischen Staates sind vor allem Christen und Jesiden aus ihren Heimatgebieten wie der Ninive-Ebene vertrieben oder ermordet worden. Auch nach der Vertreibung des IS gibt die Situation der Christen und Jesiden im Irak Anlass zu großer Sorge. Christen und Jesiden können aufgrund der prekären Sicherheitslage noch immer nicht in ihre Heimatdörfer zurückkehren und werden diskriminiert und bedrängt. Hier erwarten wir uns, dass Papst Franziskus gegenüber der irakischen Regierung deutlich macht, dass mehr für die Sicherheit und den Schutz von religiösen Minderheiten im Irak getan werden muss.

Das Motto seiner Reise ist eindrücklich: ‚Ihr seid alle Geschwister‘ kann die irakische Bevölkerung zu ihrer gemeinsamen Aufgabe und Verantwortung für eine friedliche, gemeinsame Zukunft ermuntern. Der Irak braucht dringend solche Hoffnungszeichen und die Unterstützung der Weltgemeinschaft. Nur so kann es Versöhnung und ein friedliches Zusammenleben der einzelnen Ethnien und Religionszugehörigkeiten mit gerechter Gesetzgebung und unter Einhaltung aller Menschenrechte geben.

Wir freuen uns für die irakische Bevölkerung, dass Papst Franziskus durch seinen Besuch ein Zeichen der interreligiösen und politischen Verständigung setzen möchte.“

Hintergrund: Der Irak ist sowohl für die christliche als auch die islamische Welt eine bedeutende Region. Er zählt zu den frühesten christlichen Siedlungsgebieten und ist seit jeher von religiöser, ethnischer und sprachlicher Diversität geprägt. Bis zur islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert stellten Christen im irakischen Kernland die Bevölkerungsmehrheit. Bis heute verringert sich ihr Bevölkerungsanteil stetig durch Terror, Bürgerkrieg, Flucht und Unterdrückung.