Freispruch für Hamed bin Haydara
Verfolgung religiöser Minderheiten im Jemen muss aufhören
Laut zugänglichen Quellen soll am 16. Juni das Berufungsurteil gegen Hamed bin Haydara verkündet werden, der am 2. Januar 2018 als praktizierender Bahá’í von einem Sondergericht in Sana (Jemen) aus religiösen Gründen zum Tode verurteilt wurde. Dazu erklären Volker Kauder, zuständig für Wertethemen, Religionsfreiheit und Einsatz gegen Christenverfolgung für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Heribert Hirte, Vorsitzender des Stephanuskreises in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:
Volker Kauder: „Wir solidarisieren uns mit Hamed bin Haydara und fordern seine umgehende Freilassung. Unter keinen Umständen kann akzeptiert werden, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens zu Opfern von Diskriminierung und Gewalt werden. Mit Nachdruck appellieren wir daher an die Verantwortlichen, die anhaltende Verfolgung der Bahá’í sowie aller religiösen Minderheiten zu beenden. Bereits im Mai 2017 hat der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Religions- und Glaubensfreiheit hierzu eindringlich aufgerufen. Es besteht die große Sorge, dass das Vorgehen gegen Hamed bin Haydara zu einem Präzedenzfall für weiteres Unrecht werden könnte. Der Einsatz für den Schutz der Religionsfreiheit und der Kampf gegen Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses ist ein zentrales Anliegen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.“
Heribert Hirte: „Unter dem Einfluss des Iran hat sich im Jemen eine enorme Verfolgungssituation für die Bahá’í entwickelt. Und auch andere Religionen, wie zum Beispiel die Christen dort, sind bislang gezwungen, ihren Glauben im Untergrund zu praktizieren. Hamed bin Haydara darf nicht hingerichtet werden! Eine Aufhebung des Urteils hingegen wäre eine zarter, aber sichtbarer Lichtblick für den Jemen – zurück zur Achtung der Menschenrechte, hier der Religionsfreiheit, ein kleiner Schritt hin zur Rückkehr des Rechtstaates und ein Hoffnungsfunke für den Frieden. Als Stephanuskreis ist das unser inständiges Anliegen für bin Haydara und die Menschen im Jemen.“
Hintergrund:
Die Sondergerichte der Huthi im Jemen steht außerhalb des Rechtssystems der international anerkannten Regierung des Jemens von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.