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Elisabeth Motschmann | Kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
(Quelle: Elisabeth Motschmann)

Frauen des Widerstands gegen NS-Diktatur würdigen

Heldinnen des 20. Juli dürfen nicht in Vergessenheit geraten

Am heutigen Dienstag gedenken wir den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944. An diesem wichtigen Tag dürfen wir jedoch nicht die Frauen im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur vergessen. Dazu erklärt die kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Motschmann:

„Es gibt zahlreiche Frauen, die am Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus Überzeugung aktiv beteiligt waren. Diese Frauen führen noch 77 Jahre nach dem Umsturzversuch ein Schattendasein. Sie sind die vergessenen Heldinnen der deutschen Geschichte. Ihre Leistung im Widerstand in besonderem Maße zu würdigen und sie in den Mittelpunkt der deutschen Erinnerungskultur zu rücken, ist längst überfällig. 

In Erinnerung an den deutschen Widerstand gedenken wir meist den Widerstandskämpfern um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnanyi, Julius Leber und vielen mehr. Viele Namen von Widerstandkämpferinnen kennt man jedoch nicht. Neben den Ehefrauen Freya von Moltke und Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg möchten wir stellvertretend Elisabeth Abegg, Liselotte Herrmann, Lilo Gloeden und Frida Wesolek nennen. 
Viele der Frauen waren aktiv am Widerstand beteiligt: Sie haben z.B. Anschlagspläne mitdiskutiert und unterstützt, Nachrichten übermittelt, Treffen organisiert und Pläne für eine Zeit nach der Diktatur gemacht. 

Der Preis, den sie zahlen mussten, war hoch: Viele Frauen verloren nicht nur ihre Ehemänner. Sie kamen in Gefängnisse und Konzentrationslager. Ihre Kinder wurden in Heime verschleppt, ihrer Identität beraubt und umerzogen. In der Nachkriegszeit wurden sie lange Zeit dem Vorwurf des Verrats ausgesetzt. 

In der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte gab es Frauen, die für unsere Generation Vorbild sein können. An sie zu erinnern, ist unsere Pflicht. Der Einsatz und die Bereitschaft, für die eigene Überzeugung im Ernstfall sein Leben einzusetzen, ist keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr müssen wir diejenigen Frauen, die diese Kraft hatten, ehren. Die Frauen im Widerstand sind vergessene Heldinnen. Es ist Zeit, das zu ändern.“