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(Quelle: picture alliance/dpa )

Fall Maddie zeigt: Wir brauchen ein europäisches Zentrum für Kinderschutz

US-amerikanisches „National Center for Missing and Exploited Children“ (NCMEC) als Vorbild

Nach dem erneuten Zeugenaufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ Anfang Juni sind mehr als 800 Hinweise zum Fall der verschwundenen Madeleine „Maddie“ McCann beim Bundeskriminalamt (BKA) eingegangen. Dazu erklärt der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thorsten Frei:

„Die zahlreichen Hinweise im Fall der verschwundenen Maddie machen Mut, dass dieser furchtbare Fall nach so vielen Jahren nun hoffentlich endlich aufgeklärt werden kann. Es ist gut, wenn so viele Bürger auch 13 Jahre nach dem schrecklichen Verschwinden des Mädchens versuchen, bei der Lösung des Falls behilflich zu sein.

Eines aber ist auch klar: Wenn sich der Verdächtige über Jahrzehnte hinweg in Portugal, Deutschland und Belgien verstecken, vielleicht gar weitere Verbrechen begehen konnte, muss auch europaweit mehr zum Schutz unserer Kinder geschehen: Wir brauchen ein europäisches Zentrum ähnlich dem US-amerikanischen National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC). Dank der Hinweise dieser amerikanischen Einrichtung können in Deutschland vieltausendfach überhaupt erst Fälle von Kinderpornografie und sexuellem Kindesmissbrauch aufgeklärt werden. Denn die Provider in den USA müssen das NCMEC umfangreich informieren, wenn sie Hinweise etwa auf Sexualverbrechen an Kindern erhalten.

Außerdem werden verschwundene Kinder auf der Internetseite des NCMEC mit Steckbriefen gesucht. Ähnliche Fälle, reisende und nach bestimmten Mustern vorgehende Täter könnten auf diese Weise besser aufgespürt und die bestehenden Instrumente ergänzt werden. In einem ersten Schritt müssen wir außerdem in Deutschland dem Bundeskriminalamt all diejenigen Befugnisse geben, die das NCMEC schon jetzt in den USA hat. Mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Hasskriminalität sind wir hier einen ersten Schritt gegangen, weil die Plattformen nun die IP-Adressen ausleiten müssen. Diesem wichtigen und richtigen Schritt müssen weitere folgen.“