EU-Richtline zu Pflanzenschutzmitteln ist praxisfern
Bundesregierung muss sich für Folgenabschätzung einsetzen – Umfassende Änderungen nötig
Der Landwirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestags hat am heutigen Montag auf Drängen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Sachverständige zur EU-Pflanzenschutzmittelrichtlinie (SUR) angehört. Dazu erklären der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU, Albert Stegemann, sowie der Berichterstatter Artur Auernhammer:
Stegemann: „Der Vorschlag der EU zur pauschalen Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln ist grundsätzlich fehlerhaft, unwissenschaftlich und nicht praxistauglich. Die Richtlinie führt, da waren sich die Experten im Wesentlichen einig, zu geringeren Ernten und niedrigerer Qualität in der Landwirtschaft. Im Ergebnis würde dies unsere Importabhängigkeit erhöhen und die Welternährung gefährden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir darf sich nicht länger wegducken, sondern muss sich in Brüssel endlich für eine umfassende Folgenabschätzung sowie eine entsprechende Änderung der Richtlinie einsetzen.“
Auernhammer: „Die Zeitenwende betrifft auch und gerade die Landwirtschaft. Deshalb kommt ein solch ideologiegeleiteter Vorschlag zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln eindeutig zur Unzeit. Die Sachverständigen haben die massiven Auswirkungen des Richtlinienentwurfs schonungslos dargelegt – beispielsweise für den deutschen Weinbau. Brüssel und Berlin müssen aber die Grundlage dafür legen, dass wir unsere Ernährung selbst sichern können. Dafür braucht es praxistaugliche Ansätze, jedoch kein weiteres Bürokratieungeheuer.“