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(Quelle: Tobias Koch)

Ältere Menschen brauchen Perspektive in der Corona-Krise

Soziale Isolation schafft mehr Einsamkeit und macht krank

Am gestrigen Dienstag hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion das Positionspapier „Eine Perspektive für ältere Menschen in der Corona-Krise“ beschlossen. Dazu erklärt der seniorenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg:

„Viele Seniorinnen und Senioren leiden unter den Kontaktbeschränkungen und zunehmender Einsamkeit. Die Einschränkungen der familiären Begegnungen und der sozialen Kontakte führen zu einer massiven Zunahme der Einsamkeit und des Alleinseins.

Ältere Menschen und ihre Familien brauchen jetzt eine Perspektive, wie ihr familiäres und soziales Leben unter Einhaltung des Infektionsschutzes in Zukunft stattfinden kann. Die Vorstellung, über Monate oder sogar Jahre weiter auf Besuche verzichten zu müssen, hat bei vielen Menschen Besorgnis ausgelöst. Das treibt uns politisch an. Wir stehen in einer besonderen sozialethischen Verantwortung, den Gesundheitsschutz und die Bedarfe nach Begegnung und Kontakt ausgewogen wahrzunehmen. Dabei ist klar, dass niemand ganz für sich allein entscheiden kann, sondern gerade im Falle einer Pandemie auch immer Verantwortung für andere trägt.

Uns, der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ist besonders wichtig: Der Gesundheitsschutz muss selbstverständlich gewahrt sein. Risikogruppen benötigen den besonderen Schutz und die Rücksichtnahme der Gemeinschaft. Wo es unter den Voraussetzungen des Infektionsschutzes Alternativen zu einer vollständigen Isolation gibt, sollten diese ermöglicht werden. Dazu gehören zum Beispiel räumlich getrennte Besuchsräume mit Schutzvorrichtungen in den Seniorenheimen, feste Kontaktpersonen und Schutzbekleidung für alle Beteiligten.

Wenn die Vorsichtsmaßnahmen, insbesondere die Abstandsregeln, eingehalten werden, dann müssen familiäre und soziale Begegnungen schrittweise wieder ermöglicht werden. Es ist schwer nachvollziehbar, wenn öffentliche Cafés wieder öffnen, aber die familiäre Kaffeetafel bei den Großeltern untersagt bleibt. Die Menschenwürde muss gewahrt und die Bedürfnisse und Wünsche der betroffenen Personen müssen in Entscheidungen einbezogen werden. Das betrifft sowohl das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz als auch das nach familiären Kontakten.

Sterbebegleitung und würdevoller Abschied müssen möglich sein. Auch für die gute und verlässliche Struktur der ehrenamtliche Sterbebegleitung, die wir in Deutschland aufgebaut haben, brauchen wir Kriterien, unter welchen sie in Zukunft stattfinden kann. Gerade aus christlicher und christdemokratischer Sicht ist die Begleitung schwerstkranker, sterbender Menschen auf ihrem letzten Weg Teil eines würdevollen Lebens.“

Das Positionspapier finden Sie hier.